Samstag, 27. Oktober 2007
Von 3 auf 2
Am Wochenende werden die Uhren auf Winterzeit umgestellt. Von 2 auf 3? Von 3 auf 2? Wie war das nochmal?
Jedes Jahr die gleiche Verwirrung. Vielleicht hilft diese Eselsbrücke: Im Frühling stellt man die Gartenmöbel vor die Tür, und auch die Uhr wird vorgestellt. Im Winter holt man die Möbel zurück ins Haus, und auch der Zeiger geht eine Stunde zurück.
Eine gute Nachricht also für alle Langschläfer: Am Sonntag dürfen sie noch eine Stunde länger schlafen. Andererseits könnte man auch den Tag mit einem Sonntagsspaziergang eine Stunde länger genießen.
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Alles hat seine Zeit: Winter und Sommer, Herbst und Frühling, Jugend und Alter, Wirken und Ruhe.
Johann Gottfried von Herder (1744-1803), Dichter
Freitag, 26. Oktober 2007
Sturmböen
...sind am Wochenende sicherlich nicht zu erwarten, aber sie blasen wieder - die Laubsauger. Die Laubsauger haben längst den guten alten Rechen, den Besen und die Harke aus dem Schuppen vertrieben. Dabei saugt der Sauger auch meist gar nicht, sondern bläst turbinengetrieben Blätter, Zweige und Müll vor sich her.
Dafür werden Luftgeschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometer pro Stunde erzeugt. Davon kann so mancher Herbststurm nur träumen.
Eine sehr effektive Methode, aber Umweltschützer warnen, denn der Laubsauger lässt keinen Winkel aus. Die Auswirkungen auf Käfer, Spinnen, Igel und Vögel sind katastrophal. Der Laubsauger stört und zerstört ihren Lebensraum - und oft sogar noch dazu so manche stabile Nachbarschaft!
Kommt gut ins Wochenende. Vielleicht auch eine prima Gelegenheit, die Winterreifen aufzuziehen. Macht's gut!
Donnerstag, 25. Oktober 2007
Trost
Trost
Tröste Dich, die Stunden eilen,
Und was all Dich drücken mag,
Auch die schlimmste kann nicht weilen,
Und es kommt ein andrer Tag.
In dem ew'gen Kommen, Schwinden,
Wie der Schmerz liegt auch das Glück,
Und auch heitre Bilder finden
Ihren Weg zu Dir zurück.
Harre, hoffe. Nicht vergebens
Zählest Du der Stunden Schlag:
Wechsel ist das Los des Lebens,
Und... es kommt ein andrer Tag.
Theodor Fontane (1819-1899)
Ich habe dies Gedicht mal ausgewählt, um allen meinen erkrankten Bloggerleser/innen Mut zuzusprechen, es kommen gewiss auch wieder schöne Zeiten! Der Schmerz vergeht, und es gibt dann wieder neue Augenblicke des Glücks. Das lehrt uns die Erfahrung! Euch allen gute Besserung!
Das Brot ist das Leben, die Blume ist der Sinn des Lebens.
Japanisches Sprichwort
Mittwoch, 24. Oktober 2007
All-in-one mit Kokerei Prosper und Tetraeder
Gestern war noch einmal ein super Sonnentag mit Fernblick. So hab ich das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden.
Das Nützliche lag darin, dass mein All-in-one Gerät mit seinem Scanner mehrfach gestreikt hatte, und letztlich nichts mehr ging. Folglich bin ich direkt nach der Schule zu dem großen Elektormarkt gefahren, der europaweit immer gestürmt wird;-)) und mir ein neues Teil besorgt.
Auf meinem Heimweg liegt dann aus Essen kommend die Kokerei Prosper, von der ich schon neulich berichtet habe, nur heute im Sonnenlicht. Nun, eine erneute Werksbesichtigung war nicht angesagt, aber ich wollte die Anlage noch einmal fotografieren. Bei unserem Kollegiumsausflug fiel auch der Besuch des Tetraeders auf der Halde der ehemaligen Zeche Prosper förmlich ins Wasser. Das habe ich dann heute alles nachgeholt.
Die Halde an der Beckstraße gehört zur Haldengeneration der sogenannten terrassierten Tafelberge. Halden (Spitzkegelhalden, Tafelberge oder Landschaftsbauwerke) sind "Abfallprodukte" des Bergbaus. Sie sind in der Emscher-Region, die ursprünglich an natürlichen Erhöhungen eher arm war, ein landschaftsprägendes Element geworden. Zu einem der spektakulärsten IBA-Projekte zählt der Bau einer Tetraeder-Konstruktion als Aussichtsplattform auf einer dieser ehemaligen Bergbauhalden in Bottrop. Das "Haldenereignis Emscherblick", kurz Tetraeder in Bottrop ist ein vom Architekten Wolfgang Christ in Form einer dreiseitigen Pyramide entworfener, im Jahre 1995 erbauter und frei begehbarer ca. 60 m hoher Aussichtsturm auf der Halde. Inzwischen nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, eine grüne Freizeitoase, sondern ein weithin sichtbares Zeichen für den Wandel im Ruhrgebiet.
Zum Gipfel der Halde führt ein direkter Weg mit mehr als 400 Stufen oder eine kleine Straße, die sich in Serpentinen die Halde an der Beckstraße hinaufschlängelt. Diese Variante habe ich gewählt.Â
Die 90 Meter hohe Halde wurde aus Abraum zwischen 1969 und 1993 aufgeschüttet. Sowohl Halde als auch Tetraeder sind ein Gemeinschaftsprojekt der Internationalen Bauausstellung Emscher Park (IBA), des Kommunal-Verbandes Ruhrgebiet (KVR), der Ruhrkohle AG sowie der Stadt Bottrop. Seit 1997 im Besitz des Kommunalverbandes Ruhrgebiet.
Die begehbare Stahlkonstruktion der Tetraederpyramide ruht auf vier ca. 8 m hohe Stahlbetonsäulen, so dass sie vom Boden abgesetzt ist und besonders nachts, wenn der Tetraeder beleuchtet wird, einen schwebenden, leichten Eindruck macht. Der Düsseldorfer Künstler Jürgen LIT Fischer hat das Beleuchtungskonzept entwickelt.
In die Hauptkonstruktion sind Treppen und in verschiedenen Höhen Aussichtsplattformen eingehängt: Die erste Plattform in 20 m Höhe erreicht man über eine als Hängebrücke gebaute Treppe, steil hinauf geht es zur zweiten Plattform in 38 m Höhe. Die dritte Plattform in 42 m Höhe besteht aus einem Ring mit 8 m Durchmesser, welcher eine Neigung von 8° aufweist, hängt also bewusst "schräg" ;-)), da sollte man beim Aufstieg schon besser keine Höhenangst haben. Von oben hat man einen weiten Rundblick über das Industrierevier 'Ruhrgebiet'.
Der Tetraeder ist aufgrund der exponierten Lage und Höhe eine wichtige Landmarke der Region. "Das Haldenereignis soll Industrialisierung und Energiegewinnung repräsentieren und zugleich zum Symbol für Rekrutierung und spielerischen Umgang mit einer neuen 'dritten Natur' werden", so die Idee des Künstlers. Der Panoramablick ist überwältigend - das Ruhrgebiet liegt einem förmlich "en miniature" zu Füßen. Der Tetraeder ist ein Wegpunkt auf der Route der Industriekultur, die viele interessante Orte des Ruhrgebietes verbindet.
Von hier aus konnte ich auch noch einmal die Kokerei Prosper fotografieren.
Direkt gegenüber auf der anderen Seite in Richtung Buer kann am Horizont das E.ON Kraftwerk Scholven sehen. Ãœbrigens: Die "Rauchwolken" sind purer Wasserdampf aus den Kühltürmen.
Dazwischen nur Laubwälder, die dem Indian Summer im Revier alle Ehre machen. So war folglich meine gestrige Tour auch eine mit dem Prädikat All-in-one.
Dienstag, 23. Oktober 2007
Friseur
Männer kennen diesen dummen Spruch. "Den Prozess würdest du gewinnen", hören sie ihr Gegenüber tönen, das damit einen unzweifelhaften Kommentar über die Qualität des frischen Haarschnitts abgibt.
Frauen sagen sich so etwas nicht. Vielleicht eher: "Hast Du einen neuen Friseur gefunden?" Der Kollege, der einer kühnen wie groben Schere untergekommen war, wiegelte entsprechende Fragen ab. Nein, es sei nicht wegen des günstigen Preises gewesen, "aber bei dem kommt man immer sofort dran." Warum wohl?
Unsere Enkelin Marie (3)Â würde dem höchstens noch hinzufügen: "Du hast die Haare schön, Du hast die Haare schön ... Schatzilein".
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Ohne Liebe sind wir uns selbst zur Last, durch die Liebe tragen wir einander.
Augustinus Aurelius
Montag, 22. Oktober 2007
Mallorcabilder bringen Glück
Am Wochenende erreichten mich zwei frohe Botschaften von den Fotoholikern.
Das folgende Bild, Titel: Schattenbaum? aufgenommen am Strand der Halbinsel Alcanada/Alcudia in Mallorca erzielte im 12. Landschaftswettbewerb den 1. Platz. Die Bäume dort sind nach den Winterstürmen 2006/07 wohl abgesägt worden und gestalten nun die Strandlandschaft mit ihren Stümpfen skulpturenhaft, ja skuril. Aufgenommen wurde der Baumstumpf mit einem Weitwinkelobjektiv mit einer Brennweite von 10 mm, um die gespenstisch wirkende Landschaft etwas bedrohlicher zu gestalten. Ansonsten ist die Halbinsel ein sehr schönes Ausflugsziel mit einem auf einer Insel vorgelagerten Leuchtturm, der gleichzeitig als Wappen für den dort beheimateten Golfclub dient.
Als Anerkennung gab es diese Gewinnergrafik und eine Gewinnerpräsentation.
Aber ähnlich wie in der Formel 1 gibt es auch unvorhergesehene Ãœberraschungen.
Diese Bild hier, eine idyllische Häuserzeile in der Chopinstadt Valldemossa/Mallorca, ...
..war das erste, was den ersten Wettbewerb in der Rubrik Architektur am 17.10.2005 gewann.[vgl. Bericht]Â Zwei Jahre später - fast auf den Tag genau -Â wurde es zum besten Foto aus den Siegern von nunmehr 10 Architekturwettbewerben gewählt und erhielt als Anerkennung diese Gewinnergrafik und diese Gewinnerpräsentation.
Da beginnt die neue Woche doch schon ganz beschwingt. Die sonnigen Bilder und die Erinnerungen an Mallorca trösten ein wenig über das augenblicklich trübsinnige Wetter. Euch allen einen guten Wochenanfang.
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Ay! Mallorca, si te deixo de enyoranca moriré. Bella terra n'és Mallorca, qu'es Mallorca rich verger.
Thomàs Forteza, 1869
Ach! Mallorca, wenn ich dich verlasse, werde ich vor Sehnsucht sterben. Ein schönes Land ist Mallorca, denn Mallorca ist ein reicher Garten.
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