Samstag, 21. Februar 2009
Rock´n´Rollmops
Nicht am "Hungertuch nagen" sollte man während der Karnevalszeit, denn dann steigt der Alkohol zu schnell ins Blut und man hat dann schnell so manchen Witz und manche Pointe einfach versoffen. Das Gehirn kriegt einfach nicht mehr die feinsinnigen Wortspiele und den dahinter verborgenen Humor mit.
Die Redewendung "am Hungertuch nagen" geht übrigens auf einen alten Kirchenbrauch zurück. Um 1000 n. Chr. trennte man in der Fastenzeit den Altarraum vom übrigen Bereich mit einem schlichten Tuch. Weil es nur wegen der strengen Fastenzeit hing, nannte man es erst "Schmachtlappen", später wurde "Hungertuch" daraus.
Mein Freund Heinrich Wächter, Fernsehkoch und Chef des Köcheclubs GE, hat für die Karnevalszeit einen besonders leckeren Hit komponiert: den Rock´n´Rollmops. Der wird zwar offiziell erst am kommenden Mittwoch zusammen mit dem Rockorchester Ruhrgebeat um 18.00 Uhr in der Skihütte bei Essen on Ice auf dem Kennedyplatz präsentiert, aber ich wollte meiner geneigten Leserschaft diesen Leckerbissen nicht vorenthalten.
Der Rock´n´Rollmops besteht aus einem dünnen Pfannkuchen mit Frischkäse, marinierten Lachsscheiben, Rauke, Salatgurke und Wasabi (scharfe Meerettichpaste).
Fest gerollt und in 4 cm dicke Scheiben geschnitten, werden diese Zutaten
aufgespiesst - Fertig ist der Rock´n´Rollmops als Lolly.
Garniert wird der pfiffige Pfannkuchen mit einem eigens komponierten Song,
erstmals live vorgetragen von Sängern des Rockorchesters. Vielleicht findet auch ihr Gefallen an diesem leckeren Snack am Stiel!
Euch allen noch einen tollen Samstag, ob mit Helau oder Alaaf oder dem Rock´n´Rollmops! Macht's gut!
... und denkt daran ...
Schnaps, das war sein letztes Wort
Dann trugen ihn die Englein fort ...
Freitag, 20. Februar 2009
Jeckentreffen in der Arena
Ob Petrus ein Jeck war oder nicht, das ist nicht überliefert, jedenfalls kann man das Wetter nicht närrisch und den Narren wohlgesonnt bezeichnen, eher wird man da ganz narrisch.
In GE findet heute in der Schalker Arena eine große Karnevalssitzung statt. Früher nannte man das Revierderby. Die Schalker Jecken spielen gegen die Dortmunder Narrenzunft um die Vorherrschaft im bedeutungslosen Mittelfeld. Ein Festkommitee wird es auf der Ehrentribüne auch geben. Natürlich auch Choreographen für die tanzenden blauen Funkenmariechen und die als "Biene Maja" getarnten verkleideten Dortmunder. Ob beide Karnevalsgesellschaften auch wissen, dass heute der "Rußige Freitag" ist. Vielleicht wird es auch für einen der beiden ein rabenschwarzer Tag. Für den Sieger gibt es dann eine dreifache Rakete, und der Verlierer wird anschließend mit dem Narhalla Marsch vom Rasen verabschiedet. Wer jetzt mit "Helau" und wer mit "Alaaf" angefeuert werden darf, das wird sicherlich bei der Seitenwahl entschieden.
Ab 20.30 Uhr können wir dann auch karnevalistisch mitsingen ....
Denn wenn et Trömmelche jeht,
dann stonn mer all parat ...Da simmer dabei, dat is prima...
und zum Abschluss ...
Bye bye my love, mach et jot,
bes zom nächste Mol.
Wie im richtigen Karneval so ist auch bei dieser Veranstaltung das "Wildpinkeln" verboten. In Duisburg kostet das 25 Euro. In Köln hat man die Gebühr unlängst von 20 auf 35 Euro erhöht. Also so teuer wie 10 Glas Bier;-). In GE ist das Bußgeld genauso hoch. Inflagranti ertappte Täter kommen nur davon, wenn sie eine ärztlich diagnostizierte Blasenschwäche nachweisen können. London nimmt dafür gar 300 Euro!
Euch ein närrisches Wochenende. Treibt's nicht zu doll.
Nachtrag: Das Spiel endete übrigens mit einem Unentschieden 1:1, so dass sich an den Tabellenplätzen der beiden Reviervereine nichts änderte. Das ist in der Tat "königsblöd"!
Donnerstag, 19. Februar 2009
Vorfrühling
Vorfrühling
Härte schwand. Auf einmal legt sich Schonung
an der Wiesen aufgedecktes Grau.
Kleine Wasser ändern die Betonung.
Zärtlichkeiten, ungenau,
greifen nach der Erde aus dem Raum.
Wege gehen weit ins Land und zeigens.
Unvermutet siehst du seines Steigens
Ausdruck in dem leeren Baum.
Rainer Maria Rilke (1875 – 1926)
Vom Vorfrühling haben heute die Narren zum Auftakt des Straßenkarnevals zu Weiberfastnacht auch geträumt. Morgens noch Sonne und blauer Himmel, nachmittags dann Schneestürme ...
Dennoch haben die Jecken in NRW so ausgelassen wie eh und je den Straßenkarneval eingeläutet und sich gegen die Kälte warm geschunkelt. Ãœbergreifendes Motto in der Finanzkrise: "Nase voll, trotzdem doll."
Getreu dem Lied der Höhner ...
"Kumm, loss mer fiere, nit lamentiere
jet Spass un Freud, dat hät noch keinem Minsch jeschad..."
Komm, lass uns feiern, nicht lamentieren
etwas Spass und Freude, hat noch keinem Menschen geschadet ...
'Alaaf und 'Helau' in die Bloggerrunde oder wie man hier im Revier auch zu sagen pflegt: "Wattmuttdattmutt!"
Mittwoch, 18. Februar 2009
Klarer Fall
Das ist ein klarer Fall für die Abwrackprämie ...
...denn selbst in Westafrika wäre er kein lohnenswertes Objekt, um Kollateralschäden zu vermeiden. Für die Natur allerdings auch nicht!
Dienstag, 17. Februar 2009
Landregen
Landregen
Der Regen rauscht. Der Regen
rauscht schon seit Tagen immerzu.
und Käferchen ertrinken
im Schlamm an den Wegen.
der Wald hat Ruh.
Gelabte Blätter blinken.
Im Regenrauschen schweigen
alle Vögel und zeigen sich nicht.
Es rauscht urewige Musik.
und dennoch sucht mein Blick
ein Streifchen helles Licht.
Fast schäm' ich mich, zu sagen:
ich sehne mich nach etwas Staub.
Ich kann das schwere, kalte Laub
nicht länger mehr ertragen.
Joachim Ringelnatz (1883-1934)
Montag, 16. Februar 2009
Schneerose
Kälte, Eis und Schnee bestimmen weiterhin unser Wetter ...
Gott gibt uns Erinnerungen, damit wir im Winter Rosen haben.
Baltisches Sprichwort
Einen guten, möglichst rutschfreien Wochenstart wünsche ich Euch.
Sonntag, 15. Februar 2009
Glückes genug
Glückes genug
Wenn sanft du mir im Arme schliefst,
Ich deinen Atem hören konnte,
Im Traum du meinen Namen riefst,
Um deinen Mund ein Lächeln sonnte –
Glückes genug.
Und wenn nach heißem, ernstem Tag
Du mir verscheuchtest schwere Sorgen,
Wenn ich an deinem Herzen lag,
Und nicht mehr dachte an ein Morgen –
Glückes genug.
Detlev von Liliencron (1844-1909)
Euch einen charmanten Sonntag. Macht's gut!
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Viele suchen ihr Glück, wie sie einen Hut suchen, den sie auf dem Kopf tragen.
Nikolaus Lenau (1802-1850), österreichischer Schriftsteller
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