Samstag, 9. Mai 2009
Rosa Hortensie
Eine alte Bauernzüchtung einer rosa Hortensie: Hydrangea macr. 'Ayesha'
Rosa Hortensie
Wer nahm das Rosa an? Wer wußte auch,
daß es sich sammelte in diesen Dolden?
Wie Dinge unter Gold, die sich entgolden,
entröten sie sich sanft, wie im Gebrauch.
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Daß sie für solches Rosa nichts verlangen.
Bleibt es für sie und lächelt aus der Luft?
Sind Engel da, es zärtlich zu empfangen,
wenn es vergeht, großmütig wie ein Duft?
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Oder vielleicht auch geben sie es preis,
damit es nie erführe vom Verblühn.
Doch unter diesem Rosa hat ein Grün
gehorcht, das jetzt verwelkt und alles weiß.
Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Einen sonnigen Samstag wünschen wir Euch.
Freitag, 8. Mai 2009
Schönes Wochenende
Diese Skulptur am Busbahnhof in GE- Buer aus dem Jahre 1955 findet oftmals nur wenig Beachtung. Fährt man zum Schalker Stadion kommt man zwangsläufig daran vorbei.
Gerade die Rhododendronblüte gibt ihr einen malerischen Hintergrund. "Olympia" heißt die Dame und wurde von dem Künstler Kolbe erschaffen. Erst im Jahre 1958 wird sie zum ersten Mal im offiziellen Stadtfilm erwähnt.
Euch ein erholsames Wochenende!
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Ein Kunststück geht an den Menschen vorüber, und an einem Kunststück gehen die Menschen vorüber.
Wilhelm Raabe (1831 - 1910), deutscher Erzähler
Donnerstag, 7. Mai 2009
Schöner Mairegen
Nach der langen Trockenzeit waren die letzten Tage erfrischend kühl und regnerisch, was mich aber nicht davon abhielt mit Xmas unsere Gassirunden zu drehen.
'Mairegen macht schön', so sagt ein altes Sprichwort. Das wusste Oma schon, und ich habe es auch so gelernt. Xmas ist da völlig neutral.
Als wir dann jedoch durchgeregnet mit tropfnassen Schuhen und dreckigen Pfötchen auf dem weißen Boden unseres Wohnzimmers standen und das Regenwasser so langsam von uns abtropfte, wir über das verdammte Sauwetter aber schwiegen, sagte meine Frau ganz trocken: "Soll ich Euch was sagen ...Ihr beide seht ganz schön bescheuert aus."
Da wurde uns schlagartig klar: Mairegen macht doch nicht schön. Das einzig schöne daran ist, dass endlich jemand mal die Wahrheit gesagt hat.
Mairegen
Solltest doch lieber ins Häuschen gehn,
Häuschen gehn!
Wirst am Ende ja ganz nass!
Wozu doch willst du im Regen stehn,
Regen stehn?
Sag, wozu nützet dir das?
"Mairegen macht, dass man größer wird,
Größer wird;
Größer doch möcht ich gern sein.
Wär ich, o Mütterchen, groß genug,
Groß genug
Ging ich gewiss nicht hinein!"
Text: Hoffmann von Fallersleben (1845)
Volksweise
Mittwoch, 6. Mai 2009
Anti-Diättag
Es gibt anscheinend keinen Tag mehr im Jahr, der nicht irgendwie gefeiert werden kann ...smile.
Heute ist Anti-Diättag. Aus Protest gegen den Schlankheitswahn haben Betroffene den Anti-Diät-Tag ins Leben gerufen. Mary Evans Young von der Londoner Gruppe "Diet Breakers" initiierte den Tag 1992.
Also ich persönlich habe damit keine Probleme. Nach der Schule habe ich mir gerade ein "Schweinsöhrchen"Â und ein Stück Erdbeerkuchen mit Sahne gegönnt und zwei Tässchen Kaffee. Ansonsten trinke ich nur Säfte wie Cola, Fanta, Mezzo-Mix, auch mal Bitter-Lemon, Wasser nur in Notzeiten, und meine Abnehmpläne habe ich einfach auf die After-Grillsaison verlegt. Fettich!
Der Anti-Diät Tag sieht sich selbst als Chance um Menschen, wenn auch nur für einen Tag, aus der "Diät um jeden Preis Spirale" herauszulösen. Dieser Tag erinnert an die Wertigkeit des Menschen unabhängig von seinem Gewicht.
Mary Evans Young veröffentlichte darüberhinaus eine Top-10-Liste der Gründe, warum man Diäten sofort beenden sollte. Und die liest sich so:
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-Diäten bringen nichts!
-Diäten sind teuer!
-Diäten sind langweilig!
-Diäten verbessern nicht unbedingt die Gesundheit!
-Diäten machen dich nicht hübscher!
-Diäten sind nicht sexy!
-Diäten können zu Essstörungen führen!
-Diäten können Angst vor Essen machen!
-Diäten können dir deine Energie rauben!
-Lernen, dich selbst zu akzeptieren, gibt dir Selbstvertrauen, bessere Gesundheit und mehr Wohlbefinden - ein Leben lang!
Heute ist also erlaubt, was rein passt. Schlemmen erwünscht!
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Der eigentliche Genuss liegt nicht in dem, was man geniesst, sondern in der Vorstellung.
Sören Kierkegaard
Dienstag, 5. Mai 2009
Eiertanz beendet
Viel Freizeit
Glaubt man einer neuen OECD-Studie so haben die Deutschen im internationalen Vergleich sehr viel Freizeit und sollten gefälligst mit dem Gejammer aufhören. Im Schnitt hat jeder Deutsche 6 Stunden und 34 Minuten Freizeit pro Tag, und wir sind damit leider nur zweiter hinter Belgien geworden. Dort verfügt man über 5 Minuten mehr. Laut der in Paris vorgestellten Studie entfallen auf die Bürger in den untersuchten Staaten durchschnittlich 5 Stunden und 47 Minuten.
Vor allem die Haupterwerbsgruppe, die 25- bis 64-jährigen Deutschen, haben im Vergleich viel Freizeit. Die Werte beziehen sich laut OECD auf die Gesamtbevölkerung ab 15 Jahren, auch Schüler, Rentner und Arbeitslose waren einbezogen. Sicherlich auch aus Hamburg Billstedt und Berlin Neukölln.
Nach dieser Studie verbringen die Franzosen im internationalen Vergleich deutlich mehr Zeit mit Essen und Trinken, und sie schlafen auch länger.
Ich weiß nicht so recht, aber ich liebe solche Studien, weil da jeder hineininterpretieren darf, was er möchte. Für Deutschland hat man die Erhebungen sicherlich hauptsächlich im englischen Garten in München und diversen Biergärten um den Ammersee gemacht. Ja, da hab ich mich auch immer gewundert, woher die Leut so viel Zeit nehmen, um eine ausgiebige Brotzeit zu machen oder bei Grundschullehrerinnen. Die sind auch immer ein beliebtes Publikum/Opfer für solche Umfragen.
Bei den Italienern ist doch das "Dolce Vita" sprichwörtlich, die müssten eigentlich führen. Selbst der ital. Ministerpräsident kümmert sich überwiegend um 'Amore'. Das kostet Zeit. Beim deutschen Michel ist das Freizeit, in Italien wird man dafür gewählt und bezahlt. Ansonsten kommt man auch nicht auf die Idee, hübsche und gut riechende Film- und Showsternchen auf die Liste zur Europawahl zu setzen, nur weil sie bei der Quali für den Pirelli-Kalender durchgefallen sind.
Oder die Franzosen. Die trinken doch den ganzen Tag nur Rotwein und essen an Tischen mit Papiertischtüchern, und wenn sie dann satt sind, gehen sie auf die Straße randalieren.
Noch ein anderen Aspekt der Studie brachte mich ins Grübeln. Ausgerechnet die Menschen in Japan, Mexiko und in der Türkei haben die wenigste Freizeit.
Bei den Japaner sind die ausgiebigen Teepausen während der Arbeitszeit weltbekannt. Kommen sie nach Deutschland fühlen sie sich völlig überfordert, zu viel Arbeitsstress. Das lässt den Umkehrschluss zu, dass sich Japaner schon während der Arbeit erholen. Mexikaner kenne ich nur schlafend unter ihrem Sombrero. Ja und dann die Türkei. Ehrlich gesagt, ich wusste bis zu dieser Studie gar nicht, dass dort überhaupt gearbeitet wird.
In diesem Sinne, nutzt Eure Freizeit und versaut nicht den Schnitt. Es ist doch nett zu wissen, wie viel Freizeit einem eigentlich so zusteht!
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In Italien sagte man einmal bei einer Grabrede über einen (italienischen!) Verstorbenen:
"Er musste ständig arbeiten - wie ein Deutscher."
Montag, 4. Mai 2009
Pusteblume
Die Früchte des Löwenzahn sind schlanke tonnenförmige, mit haarigen Flugschirmen (Pappus) ausgestattete Achänen. Diese werden durch den Wind ausgebreitet (Schirmflieger). Der mit den Früchten besetzte Kopf des Blütenstandes ist die bekannte "Pusteblume".
Filigran, zerbrechlich und dennoch von wunderbarer Zeichung - die Pusteblumen.
Hier schon mit "Halbglatze" und spinnfeinen Fäden sind Samen und Korb gut zu erkennen.
Wenn der Wind durch das "Silberhaar" streicht, werden die kleinen Fallschirmchen in die weite Welt hinausgetragen. Rechts oben sieht man eines noch im Flug.
Eine noch gut erhaltene Pusteblume in voller silberner "Haarpracht".
Pusteblumen
Ein Schaf und zwei Lämmlein
Und all drei schneeweiß,
Und grün ist die Wiese,
Und heiß ist's, heiß.
Am Heckchen, am Büschchen,
Kühl schattet's herab,
Sitzt Bübchen und rauft rings
Die Pusteblumen ab.
Die Flöckchen im Winde,
Wie segeln sie fein,
Die Lämmerchen hüpfen
Auf alle vier Bein.
Das Bübchen wird müde,
Ihm träumt eins geschwind:
Viel Lämmerchen tanzen
Wie Flöckchen im Wind.
Er pustet dazwischen,
Die Backen gebläht,
Hei, geht's umeinander,
Und jed Lämmchen mäh-h-t.
Gustav Falke (1853 - 1916)
Ob mit oder ohne Fallschirm, Euch einen guten Start in die Woche!
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