Dienstag, 19. April 2011
Der Philosoph und die Sonne
Der Philosoph und die Sonne
Du edler Stern am hohen Himmelszelt,
Du Herr und König deiner Brüder!
Du bist so gut gesinnt – du wärmest uns die Welt,
Und schmückst mit Blumen uns das Feld,
Und machst den Bäumen Laub, den Vögeln bunt Gefieder;
Du machst uns Gold, das Wunderding der Welt,
Und Diamant, und seine Brüder;
Kommst alle Morgen fröhlich wieder,
Und schüttest immer Strahlen nieder –
Sprich edler Stern am hohen Himmelszelt,
Wie wachsen dir die Strahlen wieder?
Wie wärmest du? Wie schmückst du Wald und Feld?
Wie machst du doch in aller Welt
Dem Diamant sein Licht, dem Pfau sein schön Gefieder?
Wie machst du Gold?
Sprich liebe Sonn', ich wüßt' es gern.
Die Sonne
Weiß ichs? Geh, frage meinen Herrn.
Matthias Claudius (1740-1815)
Der Froschkönig hat gut Lachen. So ein Bilderbuchwetter lässt ihn hoch hinaus klettern. Hat er es im Gefühl gehabt? Kommt gut durch den Tag!
Montag, 18. April 2011
Chemowoche
Es ist schön, Freunde zu wissen, die einen ermuntern und die Daumendrücken, dass alles zufriedenstellend ausgeht. Dafür bedanke ich mich recht herzlich bei meinen LeserInnen.
Die Chemo hatte ich mir schlimmer vorgestellt. All die möglichen Nebenwirkungen traten bei mir nicht ein, was einerseits für den gut abgestimmten ärztlichen Plan spricht und ich mich auch als Patient daran gehalten habe. Dennoch muss man mit Argusaugen darüber wachen, dass der Ablaufplan auch richtig eingehalten wird, sonst läuft schnell etwas schief, und man ist schnell aus dem angedachten Zeitfenster. So wie bei mir geschehen. Das heißt dann einen Tag länger im Krankenhaus bleiben. Letztendlich musste ich sogar noch für eine Nacht von der Kurzliegerstation auf eine normale verlegt werden. Dies sind dann immer Momente, die mich nervlich belasten und mit der eigentlichen Krankheit gar nichts zu tun haben. Ich hasse vermeidbare Zeitverzögerungen und unliebsame Ãœberraschungen, die im Vorfeld nicht mit mir abgesprochen wurden. Da nützt es auch wenig, wenn sich das Ärzteteam mehrfach entschuldigt. Ein Gespräch zur rechten Zeit, hätte mir und auch dem Pflegepersonal Unannehmlichkeiten ersparen können. So aber werden die Schwestern zum Blitzableiter einer einfachen Kommunikationsstörung. Ich hoffe, dass der Ablauf beim nächsten Mal besser organisiert ist. Selbst am Entlassungstag wurden meine Nerven arg strapaziert. Während ich meine Sache gepackt habe, kommt eine Pflegeschwester zu mir, um mir zu eröffnen, dass ich noch eine Diffusorspritze bekomme und die auch schon vorbereitet bei ihr liege. Wieder endlose , unnötige Diskussionen. Bei meiner Behandlung sind nur 4 angedacht, es gibt auch welche mit 5. Nun musste ich der Schwester erklären, dass nach meinen Aufzeichnungen 4 gelaufen waren und nun Ende sei. Wieder hatte ich eine falsche Ansprechpartnerin, die dies gar nicht zu verantworten hat, aber die im Moment einzige erreichbare Person war. Erst der Chef klärte die Sache später auf. Wieder Entschuldigungen, davon habe ich aber nichts. Inzwischen lagen meine Nerven wieder blank. Dies spürte ich dann auch zuhause. Ich fühlte mich erschöpft, müde, matt, verunsichert. Vermeidbare Symptome, wo Freude auf das Wochenende nicht so richtig greifen wollte. Selbst am Sonntag war ich diesbezüglich noch nicht auf voller Höhe.
Benennen wir ein Fazit aus dieser Woche, so kann man feststellen, dass aus medizinischer Sicht die Sache positiv zu sehen war, dass aber die Kommunikation zwischen Arzt, Pflege und Patient hätte besser sein können. Vielleicht haben alle Seiten ein bisschen daraus gelernt. Es wäre wünschenswert.
Das Wetter ist ja augenblicklich ein echtes Sahnehäubchen. Man muss kein Hase sein, um vor lauter Freude rumzuhüpfen und sich auf die Ostertage zu freuen. Natürlich würde ich jetzt, wie vor einem halben Jahr angedacht, meine Zeit lieber am Meer verbringen. Leider gibt es aber Dinge, die kann man nicht ändern, und vielleicht lassen sich die mit Vorfreude bedachten Dinge auch zu einem späteren Zeitpunkt umsetzen. Da bin ich mir sicher.
Euch noch eine heitere, vorösterliche Kurzwoche. Macht’s gut!
Die Baumblüte geht nun so langsam dem Ende zu ...
...hier noch einmal Magnolien und ein Blütentraum in Weiß von einer Wildkirsche.
Wie mag man gerecht leben? Wenn man selbst nicht tut, was man an anderen tadelt.
Thales von Milet (625-545 v.Chr), griechischer Philosoph
Montag, 11. April 2011
Montage
In meinem aktiven Berufsleben habe ich Montage nie gemocht. Eine plausible Erklärung dafür habe ich nie ergründen können. Unruhig geschlafen habe ich in den Nächten von Sonntag auf Montag. War die kommende Arbeitswoche daran schuld? Ich weiß es nicht. Der Berufsverkehr so habe ich oft feststellen müssen war an Montagen besonders hektisch, was selbst innerorts zu Staus führte; manchmal sogar so heftig, dass man zwischendurch daran zweifelte, pünktlich den Arbeitsplatz zu erreichen.
Wenn man mich mal fragen würde, dann würde ich für alle Staus eine Mindestgeschwindigkeit einführen.
Verfasser unbekannt
Ich hoffe, Ihr hattet auch so ein sonniges Wochenende wie wir in GE und wie es die Wetterfrösche auch für heute vorhergesagt haben.
Mir sollte das Wetter eigentlich egal sein, denn gleich bin ich auf dem Wege zur Klinik zur Chemotherapie. Aber bei Sonnenschein sieht die Welt doch immer viel freundlicher aus, und die Stimmung könnte man als heiter bezeichnen. Ab Dienstag soll die Schönwetterlage allerdings wieder kippen. Das wiederum erfreut die Natur und die Hobbygärtner, denn Wald, Wiesen und Blumen brauchen dringend mal wieder Wasser. Bevor der Regen allerdings die Frühlingsblütenpracht zerstört, zeige ich Euch noch einmal eine prachtvolle Kamelienblüte.
Euch einen guten Wochenstart. Bleibt gesund, wir lesen uns wieder am Wochenende.
Sonntag, 10. April 2011
Glück ist wie Blütenduft
Wie aus Marzipan geformt können die Blüten der Kamelie sein ...
Glück ist wie Blütenduft
Glück ist wie Blütenduft,
der dir vorüberfliegt...
Du ahnest dunkel Ungeheueres,
dem keine Worte dienen -
schließest die Augen,
wirfst das Haupt zurück -
und, ach!
vorüber ist's.
Christian Morgenstern (1871-1914)
Die Zierkirsche ist mit ihrer rosafarbenen Blütenpracht immer wieder ein 'eyecatcher' im Frühling. Euch noch einen geruhsamen Sonntag und einen gut gelaunten Start in die neue Woche.
Freitag, 8. April 2011
Neues aus GE
Die beiden Operationen (Probeentnahme) wie auch die zweite im März (Entfernung des Karzinoms) habe ich recht gut überstanden. Die Heilung der Wundgebiete hat auch gute Fortschritte gemacht, so dass man nun zur Nachbehandlung mit der Chemo- und Strahlentherapie beginnen kann. Aber wer gedacht hat, das wäre alles so einfach, der hat sich geirrt. Vor der strahlentherapeutischen Behandlung müssen die Zähne absolut intakt sein. Folglich verbrachte ich die Tage nach dem Krankenhausaufenthalt täglich mit Sitzungen bei meinem Zahnarzt. Da wurde geschliffen, repariert, ausgebessert und Schienen als Abstandshalter angefertigt, damit die Schleimhäute nicht in Kontakt mit Metallen in und an den Zähnen in Berührung kommen. Warum diese Prozedur? Durch die hochdosierte Ratio kann es im Bestrahlungsfeld sonst zu einem radiogenen Zahnschaden kommen, der in der Summe ein hohes Risiko für Strahlenkaries und infizierte Osteoradionekrose darstellen. Während der Bestrahlung müssen die Zähne auch stets fluoridiert werden.
Alles Neuland für mich, aber mein Zahnarzt hat super mitgearbeitet, so dass alles termingerecht über die Bühne ging. Daran hatten alle gezweifelt. Kompliment und nochmals Danke an meinen Doc. Gestern konnte dann die Maske angepasst werden, wo die Bestrahlungsfelder bzw. auch die Felder eingezeichnet werden, die unbedingt geschont werden müssen. Das alles wird kombiniert mit einer Chemotherapie. Dauer 4 Tage stationär. Begonnen wird mit der Chemo am Montag und wird dann noch einmal nach 28 Tagen wiederholt. Parallel laufen dann auch die Bestrahlungen. Nach vorläufigen Berechnungen wird das ganze Theater am 9. Juni beendet sein. Natürlich gibt es bei den Behandlungsmethoden Nebenwirkungen. Sie können auftreten, müssen aber nicht, manche liegen bei 1%. Aber ich möchte darauf nicht näher eingehen, sonst kommen so manche noch ins Grübeln. Seid versichert, es sind noch ein paar harte Wochen zu verpacken, aber ich bin zuversichtlich, das prima zu schaffen.
Eine Kur steht mir zwar noch danach zu, aber darauf werde ich verzichten und die Krankenkassen nicht damit belasten. Wir werden unseren Sommerurlaub an der Ostsee verbringen. Mallorca ist in diesem Jahr wegen der starken Sonne und der Hitze tabu.
Seit "dem Wunder von Mailand" (Schalkes 5:2 Sieg gegen Inter Mailand) scheint über GE die Sonne. Tagsüber steigen die Temperaturen bis auf herrliche 20 Grad. Trotz der vielen Termine ist mir der Frühling mit seiner Blütenpracht nicht entgangen.
Grace/Sunny hat sich gut entwickelt und wird bald schon 10 Monate. Kaum zu glauben wie schnell die Zeit vergeht. Heute geht’s zum Trimmen wieder nach Wuppertal. Wir arbeiten daran, sie bei der FCI-Jahrhundertsieger- und der VDH-Europasieger-Ausstellung im Mai in Dortmund auszustellen. Das ist zwar ein Griff nach den Sternen, aber alles ist möglich. Wir gehen da nicht unvorbereitet hin.
Danach heißt es einfach nur: Das Wochenende genießen. Es soll weiterhin sonnig bleiben.
Meine Beiträge im Blog werden krankheitsbedingt nicht mehr wie früher täglich erscheinen, aber ich hoffe, dass ich zukünftig wenigstens einen Wochenbeitrag schreiben kann. Bis dahin bleibt uns gewogen.
Wir wünschen Euch auch eine stressfreie Zeit und viel Spaß bei all Euren Aktivitäten, ein herrliches Wochenende und bis demnächst. Macht‘s gut. Ende nächster Woche gibt es sicherlich Neues von hier zu berichten.
Montag, 21. März 2011
Das wird schon
Lieben Dank für die vielen Genesungswünsche für unseren Lucki. Als Luckis Ehefrau kann ich Euch mitteilen, dass er die Operation (7 Stunden) gut überstanden hat, nur mit dem Schlucken und Sprechen hat er noch kleine Probleme; aber das wird schon, da bin ich mir sicher.
Ja, es liegt in Gottes Hand, wer das auch immer sein mag, ich glaube und hoffe.
Bis dahin Euch einen schönen Frühlingsstart mit viel, viel Sonne.
Brigitte
Donnerstag, 17. März 2011
Gedanken
Deine BB & Sunny!
Unser Leben kann nicht immer voller Freude,
aber immer voller Liebe sein.
Thomas von Aquin (1224 - 1274)
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