Donnerstag, 20. Mai 2010
Router
Dienstag, 27. April 2010
Wahlplakate
Sie verschandeln nicht nur das Stadtbild, sondern auch die freie Sicht auf die Straßen in Ge - die Wahlplakate!
Dabei steht diese Woche die Wahl schon fest: Wir mögen Himmelblau und Sonnengelb.
Montag, 8. Februar 2010
Triefnase
In die neue Woche bin ich mit einer dicken Erkältung und Triefnase gestartet. Da gibt es dann auch Momente, wo einem nicht so recht etwas einfallen will. Draußen ist es wieder lausig kalt, Sonnenstrahlen Fehlanzeige. Mal schauen, vielleicht kann ich der Woche irgendwann noch etwas Gutes abgewinnen.
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Der Schnee ist eine erlogene Reinlichkeit.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Dienstag, 12. Januar 2010
Gucklochfahrer
Es ist in diesen Tagen nicht einfach, immer den Durchblick zu haben. Die Rede ist von den sogenannten "Gucklochfahrern", die es morgens sehr eilig haben und dann schnell auf der Front- und Heckscheibe einen Ausguck freikratzen in der Hoffnung, die Heizung und das Gebläse werden in kurzer Zeit das Eis schmelzen lassen. Mit dieser Hoffnung geht das dann los bis zur nächsten Hauptstraße. Doch dort beginnt dann das Malheur. Wenn die Räder des vorausfahrenden Fahrzeugs Matsch aufwerfen, dann ist schnell Essig mit dem 'Weitblick'. Der Matsch legt sich als zäher brauner Brei auf das vermeintliche Guckloch. Hilfe, so denkt der Gucklochfahrer, der mit Tempo 30 durch die winterlichen Straßen stocht, können jetzt die Scheibewischer bringen, so sie denn nicht festgefroren sind oder mit Eis und Schnee behaftet sind. Die Folge: Der Erlösende Wischer verschlimmert noch die Lage. Aus dem Brei wird eine wunderschöne Pampe. Ein Blindflug durch braune Galaxien ist dann angesagt. Sicher und förderlich ist das nicht. Auch wenn die Autos heute mit allen möglichen Lämpchen vor Gefahren aufmerksam machen, gegen eingefrorenen Scheibenwaschdüsen gibt es nix, da hilft nur anhalten, abputzen und mit Gottvertrauen weitermachen. Ich "liebe";-( diese Autofahrer, die damit den morgendlichen Berufsverkehr ins Stocken bringen. Ich habe den Eindruck, es werden täglich mehr. Grausam!
Montag, 24. August 2009
Pforten geschlossen
Geht man nun über die Einkaufmeile der buerschen City in GE dann glaubt man unweigerlich, irgendetwas fehlt doch hier. In der Tat ist ein Stück Kaufhausgeschichte vor gut einer Woche zu Ende gegangen als Hertie am 14.08.09 endgültig die Porten schloß. Vieles ändert sich nun. Die Einkaufswege werden länger. In Buer ein paar Gardinen oder Kurzwaren zu erstehen ist nun nicht mehr möglich. Neben ganzen Warengruppen ging aber auch ein "Kaufhaus-Flair verloren. Denkt man nur an die Oster- oder Weihnachtsdeko. Aber auch ein gewisser Wettbewerb und Komfort ist nun dahin. Alles in einem Haus wird es künftig nicht mehr geben, die Kunden, vor allem ältere Menschen, müssen auf jeden Fall weite Lauf- und Fahrwege auf sich nehmen. Das ist Schade und ärgerlich zugleich! Wie das Gebäude zukünftig genutzt wird ist, ungewiss.
Das Hertie Kaufhaus in Buer. Die Fahnen wehen noch ...
verschlossene Türen
Die Reste eines Abschiedesfestes als Dekoration im Schaufenster zeugen von Galgenhumor
Die Anklage der Mitarbeiter als Dankesbrief
Dem Handelsriesen Arcandor wird nun das gleiche Schicksal widerfahren.
Sonntag, 9. August 2009
Ziehung
Einiges hat sich nun an der samstaglichen Fernsehübtragung geändert. Die Bundesliga kommt mit weiterer Verzögerung über den Bildschirm, und die Ziehung der Lottozahlen fällt mitten in Sendung des "Sportstudios".
Nun ich bin kein Lottospieler, aber meine Frau versucht jedesmal ihr Glück und möchte natürlich schnell über die Gewinnzahlen informiert werden. Natürlich bin ich kompromissbereit, aber die Ziehung muss ja nicht mitten in einem Spitzenspiel laufen. Das fand ich ärgerlich, und da hab ich mich gefragt: Wer hat denn diesen Blödsinn überhaupt erfunden?
Der genuesische Ratsherr Benedetto Gentile war's im Jahre 1476! Er ließ damals beim Wetten auf 90 neue Ratsheren die Namen der Kandidaten einfach durch Zahlen ersetzen - und führte eine staatliche Ziehung nach dem System 5 aus 90 durch. Genua kam an zusätzliche Einnahmen, woraufhin sich das Lottospiel schnell in ganz Europa verbreitete.
Kein Wunder, dass sich auch nun wieder ganz Italien im Lottorausch befindet, gilt es doch einen riesigen Jackpot zu knacken.
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Keine Leidenschaft kann so weit führen, keine kann den Jüngling, den Mann und ganze Familien in ein grenzenloseres Elend stürzen, keine den Menschen in eine solche Kettenreihe von Verbrechen und Lastern verwickeln als die vermaledeite Spielsucht. Sie erzeugt und nährt alle nur ersinnlichen unedlen Empfindungen, geschweige, daß sie auf die schändlichste Weise die goldene Zeit tötet.
Adolph Freiherr von Knigge (1752-1796), deutscher Jurist und Satiriker
Donnerstag, 12. März 2009
Warum?
Zur Tagesordnung überzugehen fanden wir bei unserer heutigen Direktorenkonferenz nicht angemessen. Die Nachrichten über den Amoklauf eines ehemaligen Schülers an der Albertville-Realschule in Winnenden bei Stuttgart vom gestrigen Tag waren noch zu frisch als dass man unbefangen darüber diskutieren konnte. Jeder von uns hat auch diesen Vorfall anders wahrgenommen, die Tat an sich war aber für alle unbegreiflich.
Natürlich projiziert man solche Möglichkeiten auf die eigene Schule, auf die eigene Stadt und versucht Antworten zu finden: Wie kann man solche Taten frühzeitig erkennen, wie abwehren, wie kann man maximalen Schutz erreichen.
Die Antwort war so einfach wie bescheiden. Trotz Amoknotfallplänen, trotz Psychologen, Sozialarbeitern und geschultem Lehrpersonal wie auch ständigen Zusammenarbeit und Kontakt mit der örtlichen Polizei musste festgestellt werden: Es gibt keine Patentrezepte, keine sichere Prävention, nichts was solche Taten zukünftig ausschließen könnte. Auch kann es kein Lösungsansatz sein, Schulen in Hochsicherheitstrakte umzugestalten.
Einig waren sich Lehrer, Polizisten und Politiker am heutigen Tage dabei, dass mehr Sicherheitseinrichtungen an den Schulen in GE wohl nichts bringen. Das sei nicht zielführend, sagte zum Beispiel Gelsenkirchens Schuldezernent Manfred Beck. Die Gewerkschaft der Polizei mahnte mehr psychologisches Training für Lehrer und Schüler an. Außerdem biete sie Anti-Gewalt-Trainings, dafür müsste es aber mehr Personal geben, so die Polizei. Ein besseres Schulklima forderten einige Schulleiter. Nur so ließen sich Mobbing und Vereinsamung verhindern. Und das sei die bestmögliche Versicherung gegen Amokläufe.
Einen Tag nach dem Amoklauf in Winnenden haben viele Schulen in Baden-Württemberg und in der gesamten Bundesrepublik damit begonnen, das schreckliche Geschehen im Unterricht aufzuarbeiten. Kultusminister Helmut Rau rief alle Schulleiter im Land dazu auf, in den Stundenplänen Freiräume für Gespräche und Trauerarbeit zu schaffen.
Auch wir haben das an unserem Berufskolleg in einer Gedenkfeier in der Aula und in Gesprächen mit den Schüler/innen getan.
Die zentrale Frage war immer: Warum?
Eine schmerzhafte Frage auf der Suche nach Antworten gemischt mit Trauer, ohnmächtigem Schmerz, Leid, Fassungslosigkeit, Entsetzen, Emotionen, Mitgefühl und Betroffenheit. Betroffenheit soweit weg von GE und doch so nah. Ein Stein der Vorstellungskraft und Anteilnahme an den sinnlosen Morden und der Tragödie schier erdrückt.
Natürlich werden jetzt schnell wieder vage Antworten und Rückschlüsse auf mögliche Täterprofile und Erklärungen von Politkern und Schulen erwartet. Oberflächlich kommen altbekannte Argumente ins Spiel. Das Verbot von Ballerspielen, schärfere Waffengesetze , die Forderung nach mehr Schulpsychologen und die Verantwortung der Lehrerschaft. Auch PISA kann darauf keine Antwort geben.
Die bisher bekannten Amokläufe sind allesamt sehr individuell und einzigartig. Allgemeingültige Täterprofile gibt es genauso wenig wie beim Selbstmordattentätern. Schutz gegenüber solchen verwirrten Menschen gibt es nicht, sie sind nicht auszurechnen, weshalb auch Präventivmaßnahmen nahezu wirkungslos sind. Tickende Zeitbomben können weder Psychologen noch Lehrer, die sehr nah an ihren Schülern sind, entlarven. Der Glaube daran ist bewundernswert wie ebenso naiv. Weder Metalldetektoren, noch Schleusen können Schutz garantieren oder solche Wahnsinnstaten verhindern.
Dass Schulen gerade die Bühne für solche Taten liefern, hängt damit zusammen, dass sie als Ort der letzten erlittenen Niederlagen, Enttäuschungen, geringer Wertschätzung ausgemacht werden. Die Wurzeln aber dafür sind eher im Elternhaus zu suchen, wo solche Jugendliche wenig Geborgenheit, echte Liebe und Wärme, Erziehung, Wertevermittlung, Aufmerksamkeit, Kontrolle, Verständnis und Zuneigung erfahren. Mit Geld und bürgerlichem Druck kann man nur oberflächlich Warnsignale verdrängen. Diese Erkenntnis ist aber nicht opportun. Deshalb werden wir weiterhin lernen, mit solchen Taten, die es schon immer gab, auch wenn diese nicht immer so medial in Szene gesetzt wurden, zu leben und die Opfer zu betrauern.
In einer Fernsehsendung wurden die Worte von Johannes Rau, dem verstorbenen Alt-Bundespräsidenten, der in seiner Amtszeit den Amoklauf von Erfurt erleben musste, zitiert. Es waren zugleich auch die Schlussworte der Sendung. "Wir sollten uns eingestehen", sagte Rau, "wir verstehen diese Tat nicht."
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