Dienstag, 17. Januar 2006
Blind Date zum Anbeißen
Die Gabel liegt auf 9 Uhr, der Salat schmeckt vielleicht viel grüner und wichtig: Im Restaurant herrscht Rechtsverkehr. Denn: Alles um Sie herum ist kohlrabenschwarz. Was Sie wo auf Ihrem Teller finden, geben die blinden Kellner mit Hilfe der Uhrzeit an. Aber keine Sorge: Ihnen bleiben von Ihren fünf ganze vier Sinne, um satt zu werden und - sich nicht zu bekleckern. Ein finster-fröhliches Vergnügen, finde ich.
Das Ganze kann man in Köln genießen, www.unsicht-bar.de, Fon 0221-2005910
Samstag, 7. Januar 2006
Rückblick auf den Adventsmarkt in Erle
Sicherlich wird dem einen oder anderen Leser von lifestyle noch in Erinnerung sein, für welch einen Wirbel das damals gemachte Photo auf lifestyle anlässlich des Adventsmarktes in Erle (zum 5. Mal beim Erler Kräuterexpress), den ich ja nur kurzfristig auf Krücken besucht habe, gesorgt hatte.
Unser Photo zeigte auch noch deutlich, dass die Gehilfen kurzfristig am Stand deponiert wurden, weil ohne diese hätte ich mich gar nicht fortbewegen können...smile.
Kurz darauf erschien ein großer Artikel in der WAZ zum Erler Adventsmarkt (siehe unten), und wie es sich für einen guten Photoredakteur gehört, hat dieser natürlich die Gehilfen weggeschnitten. Wer will in der Weihnachtszeit schon Kranke und Behinderte sehen. Und dies geschah ohne unser Dazutun, geschweige denn unsere Kenntnis.
Dies alles nur zur Information für unsere engagierten Leser, die auch vehement gegen einen solche Diffamierung meiner Person Ihre Kommentare damals in "lifestyle.ge" geschrieben haben. Ich bedanke mich noch einmal ausdrücklich für das "bürgerliche" Rechtsgefühl und wollte Euch diesen Bildbeitrag nicht vorenthalten.
Montag, 26. Dezember 2005
In der Weihnachtszeit ist Kochen ganz anders...
In der Weihnachtszeit ist Kochen ganz anders...Â
Viel Geheimnisvolles passiert zwischen Nikolaustag und dem Heiligen Abend, wenn der Duft der vorweihnachtlichen Hausbäckerei das ganze Haus durchzieht.Â
Zu dieser Zeit gehört der weltberühmte Nürnberger Christkindlesmarkt genauso wie die kleine Kapelle in Oberndorf, wo man zum ersten Mal "Stille Nacht, heilige Nacht" gesungen hat.Â
Ähnlich wie der Andachtsjodler, der Höhepunkt der bäuerlichen Christmette, ist das Weihnachtsmenu die Krönung eines kulinarischen Jahres. Und wenn man ehrlich ist: zu keiner Jahreszeit gibt man sich in der Küche mehr Mühe als zu Weihnachten. Damit das so bleibt, haben wir für den Heiligabend etwas Klassisches ausgewählt. Â
Das Fondue Bourgignon...Â
Der Name Fondue ist vom französischen Wort 'fondre' abgeleitet. Diese bedeutet so viel wie 'schmelzen, zerfließen, zergehen.' Das Käsefondue gehört zu den Klassikern. Mit der Zeit wurden dann auch andere Rezepte, die mit Käse eigentlich nichts zu tun haben, ebenfalls als Fondue bezeichnet. Zu nennen sind beispielsweise das Fondue Bourgignon und das Fondue Chinoise.
Unsere Saucen sind für das Fleischfondue Bourgignon gedacht...
FonduesaucenÂ
Pro Sauce ca. 300g Basis aus:
700g Majo, 11/2 Becher Sahne, 3x 150g Crème Fraiche, 150g Joghurt
ergibt Basis für 5 Saucen
- Bananen-Curry Sauce
2 Bananen, Zitrone, 2 Teelöffel Curry, nach Geschmack 3-4 scharfe Pepperoni. Vorsicht! Schärfe entwickelt sich erst beim Nachgeschmack
- Curry- Mango-Sauce
Ketchup, Currypulver, Zitrone, Mangochutney oder Früchte
- Chili-Sherry-Sauce
Chilisauce aus der Flasche, Pepperoni scharf, bunter Pfeffer, Sherry, evtl. Sahne
- Diable-Sauce (Cocktail scharf)
Ketchup, Paprikapulver scharf, Cayenne, Paprika edelsüß, grüner Pfeffer, Weinbrand
- Knoblauch- Sauce:
Knoblauch, etwas geschlagene Sahne, tiefgefrorene Kräuter, Salz, Pfeffer, Weinbrand
-Â Cumberland-Sauce
3 Esslöffel Cumberland- Sauce, 1 Banane, Zitrone, geschlagene Sahne
Für das Fonduegerät Spiritus oder Brennpaste nicht vergessen. Je nach Gerät benötigt man 1kg Biskin.
Freitag, 23. Dezember 2005
Weihnachtsbäckerei
Eiserkuchen oder auch Neujährchen
Zutaten:
250 g Mehl
2 Eier
1 Päckchen Vanillezucker
250 g Zucker
125 g Butter
3/8 l Wasser
50 g ganzer Anis
Zubereitung:
Butter weich schlagen, dann Eier, Zucker und Vanillezucker hinzugeben. Danach das Mehl unterheben und das Ganze mit 3/8 Wasser zu einem flüssigen Teig rühren. Anschließend Anis einstreuen. Kein Backpulver und keine Milch verwenden, der Teig wird dann weich!
Den Teig mit mit der Kelle vorsichtig auf die Fläche des Hörncheneisens gießen und die Hörnchen backen. Hörncheneisen auf Stufe 3 stellen , Backzeit höchstens 2 Minuten. Danach herausnehmen, aufrollen und auskühlen lassen. Teigmenge ergibt ca. 35 Stück.
Entweder so zum Knabbern oder mit Sahne gefüllt servieren.
+++++++++++
Zimtkuchen
Das ganze nennt sich Zimtkuchen (ein fester Kuchen), man kann davon schon so einiges wegnaschen....
Zutaten:250 g Margarine
250 g Zucker und 1 Päckchen Vanillezucker
375 g Mehl
125 g Rosinen
125 g Korinthen, die letzten beiden in 4 Esslöffel Rum einweichen
3 Esslöffel gehackte Mandeln
1 Esslöffel Zimt
1 Prise Salz
1 Zitronenschale (ungespritzt)
4 Teelöffel Backpulver
4 Eier
Margarine und Zucker schaumig rühren, Eier, Zitrone und Mehl hinzugeben. Zum Schluss Rosinen und Mandeln dazutun.
Backzeit ca. 75 Minuten in einer Rodonkuchenform.
Wenn der Kuchen abgekühlt ist, mit Puderzucker bestreichen.
Zutaten:
für den Zuckerguß sind erforderlich
125 g Puderzucker, 1 Esslöffel Rum und den Saft einer halben Zitrone verrühren.
Freitag, 18. November 2005
Das Rennpferd des Bergmanns
In keiner Region gibt es mehr Taubenfreunde als im Ruhrgebiet. Wenn Außenstehende die Menschen im Ruhrgebiet charakterisieren sollen, erwähnen sie meist ihr besonderes Verhältnis zur Taube. Dabei wurden sie zuerst von den Kumpln in den belgischen Kohlerevieren gezüchtet. Sie brachten die Tiere mit an die Ruhr, als die Industrie im letzten Jahrhundert begann. Für die Bergleute, die ständig in der Dunkelheit arbeiteten, war das Aufsteigen in den Himmel und das Fliegen ein Symbol der Freiheit. Und wer konnte besser diese Träume verwirklichen als die Taube. Zu damaliger Zeit waren die Tauben preiswert und anspruchslos. Das Tier selbst – ein Gemeinschaftstier – ermöglichte auch die Gemeinschaft der Bergleute nach der Arbeit. Taubenvereine wurden gegründet, sogar ausgeklügelte Wettsysteme für den Wettkampf in den Lüften wurden erfunden. In damaligen Zeiten als die Not groß und die Einkünfte gering waren, da landeten die Tauben auch in den Kochtöpfen und wurden somit zu einer wichtigen Facette der Kochkultur im Ruhrgebiet. Heute werden Tauben speziell für den Verzehr gezüchtet. Sie sind jung, das Fleisch ist zart und der Geschmack fein. Berühmt sind z.B. die Bresse-Tauben aus Frankreich.
Gestern brachte der Trainer unserer Terrierhündin Xmas zwei küchenfertige Taubenexemplare aus eigener Zucht zur weiteren Verarbeitung vorbei. Das ist schon eine große Ehre, denn Taubenväter rücken so schnell keine Tauben raus.
Da mein Freund Heinrich und ich momentan an einem Kochbuch mit regionalen Gerichten aus dem Revier arbeiten, war das natürlich ein gefundenes Fressen für unsere Rezeptideen. Folglich wurden die beiden Exemplare flugs in der Küche verarbeitet und anschließend photographisch in Szene gesetzt. Einmal als Taubensuppe und dann noch einmal im Backofen gegart mit Rahmwirsing, fast wie ein klassisches Pot-au-Feu (Pot-au-feu wird in zwei Gängen serviert. Zum Auftakt wird die heiße Bouillon mit getoastetem Weißbrot und anschließend das Fleisch mit dem Gemüse serviert). Gegessen haben wir das natürlich auch und der Geschmack war vorzüglich, nur satt werden kann man davon wirklich nicht...smile
Essen ist wie moderne Musik, man muss die Partitur lesen, um es zu verstehen.
Euch allen noch einen schönen Freitag und ein verdientes sonniges Wochenende, auch wenn es nun etwas kälter wird. Bleibt gesund!...und den Kranken kann ich nur empfehlen: Taubensuppe, damit man wieder zu Kräften kommt. Das wussten schon die Krankenhäuser in den dreißiger Jahren, die eine solche Suppe zur Stärkung der Kranken kochten.
Montag, 10. Oktober 2005
Zum 5. Mal beim Kräuterexpress
Wie heißt es doch bei Schiller: "Sonnenblick und Hoffnung begleiten einander gerne."
Das Rezept für 10 Personen:
Zutaten:
0,075 kg Butter, 0,050 kg Speck, 0,150 kg Zwiebeln, 0,150 kg Porree, 0,150 kg Möhren, 0,050 kg Sellerie, 0,750 kg Kartoffeln, 2 l Bouillon, Majoran, Petersilie, 0,125 l Schmand.
Zubereitung:
Die Speck-, Zwiebel-, Porree-, Möhren- und Selleriewürfel in Butter anschwitzen. Die Kartoffelwürfel zugeben. Mit Bouillon aufgießen und etwa 30 Minuten garen. Suppe pürieren, so dass sie etwas sämig wird. Abschmecken mit Zitrone, frischen gezupften Majoran und gehackter Petersilie und mit Schmand verfeinern. Als Garnitur geröstetes Weißbrot oder ein Scheibchen Fleischwurst.
Guten Appetit, allerseits!
Kommentare