Am Ende war ihr das Glück doch nicht hold, von allen guten Geistern auch verlassen, im Stich gelassen und an vielen Fallstricken gescheitert -Â die Frau, die doch so gerne Ministerpräsidentin geworden wäre. So kurz vorm Fest, eine "schöne Bescherung".
Ehrlich gesagt, gerechnet habe ich mit einem solchen Ausgang schon, nur ich hatte gedacht, ihr würde die Unterstützung in geheimer Wahl versagt wie damals der Dame in Schleswig-Holstein.
Generell kann man sagen, dass eine Demokratie darauf beruht, dass die Wähler mal ihre Meinung ändern können, sich nicht als "Stimmvieh" betrachten und ganz bewusst eine persönliche Entscheidung treffen. Gemeinhin werden sie auch Wechselwähler genannt, und das Gemeine an dieser Spezies ist, sie sind unberechenbar.
Die gibt es nicht nur bei uns, auch in Amerika, wo man sie auch "swinger" nennt. Sie sind bei jeder Partei eigentlich beliebt, wenn man sie auf ihrer Seite hat. Denn dann könne sie nicht "austeilen" mit den vom Boxen her bekannten "rechten und linken Schwingern". Bei Abgeordneten und Parteifreunden nennen sich solche Hiebe nicht Schwinger, sondern "Gewissen". Sofern man eines hat, kann es dem anderen auch wiederum gefährlich werden.(s. Hessen). Das Gewissen drängt den Menschen, aus ethischen bzw. moralischen Gründen bestimmte Handlungen auszuführen oder zu unterlassen. Das heißt es "swingt" dann auch mal hin und her, und dann sucht sich so ein Gewissen Geborgenheit in einem Swinger-Club Quartett oder einer Gemeinschaft. Die wiederum, gemein wie sie ist, auch mal die Gefolgschaft versagen kann. (auch in Hessen passiert) Dann werden diejenigen mit reinem Gewissen auch Schurken, Heilige, Feiglinge, Verräter oder auch Helden genannt, obwohl sie alles auf einmal gar nicht sein können. (vgl. Luhmanns Interpretation zum Gewissen) Ja die Sichtweise und der theoretische Ansatz zum "Gewissen" sind da entscheidend ... und die Glaubwürdigkeit, ob man ein Gewissen hat und wann es sich melden darf. Auch das ist wichtig!
Also die Sache ist wirklich immens diffizil, bedarf viel Aufklärungsbedarf und ist so richtig "tricky", da darf man am Ende nicht enttäuscht sein.
Kehren wir noch mal auf die amerikanische Bühne zurück. Da gibt es auch diese Swinger-Clubs, wo die swing-voters beheimatet sind. Das sind nicht die unentschlossenen Wähler (undecided voters), sondern solche, die von Wahl zu Wahl immer hin und her schwanken, partei-, gewissens- und abstimmungsmäßig gesehen. Ganz schwer auszurechnen, weil mal Rechts-, mal Links-Schwinger, und sie können dann dem Kandidaten auch einen "Knock Out" verpassen. Davon gibt es in Amerika nicht nur Einzelpersonen, sondern ganze Staaten, sogenannte "Swing States". Florida mit 27 Wahlmännern, Pennsylvania mit 21, Ohio mit 20 und Michigan mit 17 - werden im Wahljahr 2008 ausschlaggebend sein.
Diese wechselnden Entscheider können letztlich darüber befinden, wer die Weltherrschaft erhält. Deshalb bemühen sich auch die Präsidentschaftskandiaten mit Swing und Jazz ganz besonders um solche Staaten.
Nun, wie auch immer, die für heute angesetzte Wahl in Hessen ist entschieden hat gar nicht stattgefunden, die in Amerika läuft zur Zeit, und bald werden wir dann wissen, was die "Swinger" so angerichtet haben. Einen Change?
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"Wer sein Gewissen dem Ehrgeiz opfert, verbrennt ein Bild, um die Asche zu bekommen."
Aus China
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