Mit der Fertigstellung des Horizont-Oberservatoriums im Landschaftspark Hoheward ist das Ruhrgebiet wieder um eine Attraktion reicher. Am 8. November war die offizielle Eröffnung.
Auf 300 Millionen Tonnen Müll Bergbbaugestein ist zwischen Herten und Recklinghausen auf der Grenze zu Gelsenkirchen-Resse keine Müll- und Schutthalde, sondern etwas richtig Gutes entstanden: eine alpine Aussicht und ein sehr spezielles Observatorium.
"Die Bergehalde Hoheward war schon lange durch unsere Tätigkeit weit sichtbar. Der Landschaftspark Hoheward mit dem Horizontobservatorium ist nicht nur weiter sichtbar, sondern er trägt als ein Leuchtturmprojekt seinen positiven optischen Eindruck des Ruhrgebietes auch in das Land hinaus.
160 Millionen Tonnen Gestein haben die Bergleute hier vor Ort bewegt, für die Menschen hier vor Ort. Ich hoffe nun, dass die Bevölkerung den Landschaftspark zahlreich annehmen und unsere Halde als ihren Freizeit- und Erlebnisraum ansehen wird und sie ebenfalls mit Stolz sagen, dass sie aus dem Ruhrgebiet kommen." so Jürgen Eikhoff, Vorstand der RAG Aktiengesellschaft.
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Das Horizont-Observatorium auf der Haldenkrone ist schon spektakulär.
Das Bauwerk ermöglicht wie eine moderne Version von Stonehenge die Beobachtung von Sommer- und Wintersonnenwende und von vielen anderen Himmelserscheinungen.
Von elf Aussichtsbalkonen aus können die Besucher weit in die Metropole Ruhr schauen. Wege, die sich wie Ringe um die Halde legen, erschließen die Halde.
Mittelpunkt ist der Meridian und Äquator aus Stahl.
Das Bauwerk besteht aus einer kreisrunden, ebenen Fläche auf der Haldenkuppe von rund 95 Metern Durchmesser, einem in der Mitte abgesenkten Forum und zwei Halbkreisen aus Stahl mit einem Durchmesser von 90 Metern, die sich wie die Großkreise Meridian und Himmelsäquator über den Platz spannen.
Die Idee für das Horizont-Observatorium stammt von Dr. Burkard Steinrücken, Leiter der Westfälischen Volkssternwarte Recklinghausen.
Von dem abgesenkten Forum aus breitet sich das Plateau der Halde in alle Richtungen wie ein künstlicher Horizont aus. Mit Hilfe von Peilmonumenten können dort Sommer- bzw. Wintersonnenwenden oder die Astronomischen Jahreszeiten oder auch Mondwenden beobachtet werden.
Die alles überspannenden Bögen teilen den Himmel in Ost- und Westhälfte sowie in Nord- und Südhalbkugel ein und dienen so tagsüber als Sonnenkalender und nachts als Orientierungshilfe am Sternenhimmel. (vgl. Pressemitteilung von RVR Online)
Was kann man alles mit dem Oberservatorium machen? Mit den Bögen und den vielen kleinen Zusätzen kann man unter anderem die Erdkrümmung sehen, das Ruhrgebiet und auch die Sonne unsichtbar machen, viele Sterne und Planeten identifizieren, punktgenau wissen, wo die Sonne heute aufgeht und wo sie untergeht, die wahre Mittagszeit von Recklinghausen kennen und vieles mehr. Tafeln geben Hinweise für die Gebrauchsanweisung.
Es wird etwa 60 Jahre dauern, dann hat sich die Erdachse so weiter verschoben, dass vieles davon dann nicht mehr funktioniert, so der Landschaftsarchitekt Wolfgang Buron. Aber in 60 Jahren kann man einiges wieder richten ...smile.
Hier noch einmal eine Gesamtansicht auf dem Plateau, von dem man weit ins Revier hineinschauen kann. Man sieht die Arena von Schalke, das Knappschaftshochhaus in Bochum, A 43, Innenstadt Herten, Rhein-Herne-Kanal, die Halde Prosper und die Kirche in Gladbeck.
Mit Superlativen soll man vorsichtig umgehen, aber hier ist wirklich eine neue, wunderschöne Landmarke entstanden, die durch Halden"Kunst" aufgewertet wurde.
Also, wer am Wochenende noch nichts vor hat. Die Halde ruft!! Macht Euch ein schönes, freundliches Wochenende. Bis dann.
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