Im Handy-Zeitalter sind Telefonhäuschen vom Aussterben bedroht. So auch die "red boxes" auf den britischen Inseln.
Immer mehr Telefonzellen wurden einfach abgerissen. Seit 2002 sind bereits 31.000 von ehemals 95.000 der "red boxes" von der British Telecom (BT) abgebaut worden. Unrentabel, so lautete das vernichtende Urteil.
Nun scheint aber Rettung in Sicht. Für den weiteren Erhalt hat sich die British Telecom, auf Vorschlag aus der Bevölkerung, ein ungewöhnliches Geschäftsmodell ausgedacht. Städte und Gemeinden können die markanten Zellen adoptieren, um sie für das Stadtbild zu erhalten. Eine Kabine, die nur als "Augenschmaus in der Gegend herumsteht", soll umgerechnet rund 310 Euro kosten. Für ein Häuschen mit einem weiterhin funktionstüchtigen Telefon verlangt BT rund 620 Euro.
Die Empörung in der Öffentlichkeit war groß â€“ ist das rote Telefonhäuschen doch viel mehr als nur ein Fernsprecher. Das Design der "red box" entwarf 1924 der Architekt Giles Gilbert Scott. Zwar wollte er die Zellen silberfarben haben, doch die Post entschied sich für einen roten Anstrich. Seitdem sind die Zellen sowohl ein Postkarten-Bestseller aus dem Vereinten Königreich als auch Kulturgut: Rund 2800 stehen unter Denkmalschutz.
Auf die funktionslose Nostalgielösung darf man gespannt sein. Außerhalb Großbritanniens gibt es die "red boxes" vor allem noch auf Malta und in Gibraltar, dort symbolisieren sie die Verbundenheit mit dem Mutterland. Wenn nicht in GB so werden die Nostalgiezellen dann im Exil zu überleben versuchen.
Kommt gut, beschwingt und voller Tatendrang in die neue Woche!
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