Heute, am letzten Sonntag im Kirchenjahr und eine Woche vor dem ersten Advent, gedenken die evangelischen Christen der Toten.
Viele Namen hat es im Laufe der Zeit für diesen Gedenktag gegeben: Totensonntag, Ewigkeitssonntag, Sonntag vom jüngsten Gericht, Christkönigsfest, Letzter Sonntag des Kirchenjahres. König Friedrich Wilhelm III. von Preußen bestimmte durch Kabinettsorder vom 24. April und Verordnung vom 25. November 1816 für die evangelische Kirche in den preußischen Gebieten den Sonntag vor dem 1. Advent zum "allgemeinen Kirchenfest zur Erinnerung an die Verstorbenen". Dieser Feiertag wurde schnell von anderen evangelischen Landeskirchen übernommen, der Totensonntag ist also in gewisser Weise das evangelische Gegenstück zur Feier von Allerseelen.
Der Totensonntag oder Ewigkeitssonntag steht im Zeichen der Erinnerung an die Angehörigen und Freunde, die im vergangenen Kirchenjahr verstorben sind. An diesem Feiertag ist es Brauch, die Friedhöfe zu besuchen und die Gräber zu schmücken.
Zum Zeichen des Abschieds sieht man an frischen Gräbern Kränze mit Schleifen und einem letzten Gruß, andere stellen Kerzen auf oder hinterlassen einen Blumenstrauss.
Somit wird der Totensonntag nicht nur ein Tag des Erinnerns, sondern auch des Nachdenkens über Leben und Tod. Gerade kürzlich Verstorbene machen uns immer wieder bewusst, dass das Sterben auch zum Leben gehört und damit auch ein wesentlicher Bestandteil unsere täglichen Lebens ist. Auch daran soll uns der Totensonntag erinnern. Wir lernen auch den Puls des eigenen Herzens fühlen und eigene Ruhe zu finden.Â
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