Sobald das Frühjahr anbricht, da werden die Hobbygärtner aktiv wie die Maulwürfe. Da werden nicht nur Blumen gepflanzt, nein, da kommen alle möglichen Gerätschaften zum Einsatz, die die Wochenendruhe stören. Der eine zeigt, was sein Laubsauger so alles hergibt, um die Spuren des Winters zu verwischen, der nächste lässt die Kettensäge rotieren, um Baumstämme in Kaminholz zu verwandeln, um für den nächsten Winter vorzusorgen, ein anderer bringt wiederum mit seinem Hochdruckreiniger die Terrasse auf Hochglanz. Eine sich steigernde Gartensymphonie, die an einem vermeintlich ruhigen Wochenende einfach nur nervte. Alles kleine Nervensägen. Ich muss gestehen, ich war ernsthaft in der Versuchung, mir eine billige, aber lautstarke Flex anzuschaffen, um mich an einem Finale furioso zu beteiligen.
Nun sah ich wie ein Nachbar seinen Rasen nach Einsatz von Eisendünger und sporentiefer Moosvernichtung sowie nach mehrfachem Vertikutieren zu einem Acker machte. Das Moos war weg, die Grashalme auch. Von Rasen weit und breit keine Spur, eher eine triste Mondlandschaft. Dagegen ist der oft monierte Spielfeldrasen in der Schalker Arena ein wahres Glanzstück. Der Rat eines Mitbewohners die Gartenfläche zum Spargelanbau zu nutzen, konnte dem Nachbarn nicht mal ein müdes Lächeln entlocken, lediglich böse Blicke. Nach Begutachtung des "Schadens" beschlossen andere wiederum ihren Rasen, auch wenn er diese Bezeichnung nicht verdiente, einfach grün zu lassen. Halt moosgrün! Da erfährt das geflügelte Wort "ohne Moos nix los" doch eine ganz andere Sinngebung.
Euch ein freundliches Wochenende. Auch wenn sich ganz oben isländische Asche ausbreitet, hier unten in GE scheint die Sonne. Übrigens die Sonnenauf- und -untergänge sollen in diesen Tagen besonders schön rot werden.
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