Weltweit wird heute mit zahlreichen Veranstaltungen der Internationale Frauentag begangen. Ist er noch sinnvoll?
Im Ruhrgebiet, so eine Studie, liegt die Erwerbstätigenquote der Frauen noch immer unter dem Bundesdurchschnitt.
Die Hasen im Stall, Salat und Stachelbeeren im Garten, Ruß im Zuckertöpfchen. So war sie damals, die Welt der Frau. Und diese Welt wirkt nach, so eine Bochumer Historikerin: "Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt haben Frauen im Ruhrgebiet immer noch erheblich schlechtere Erwerbschancen."
Auf einem Arbeitsmarkt, der seit dem späten 19. Jahrhundert und bis weit ins 20. hinein nur (junge) Männer wollte: Bergbau und Schwerindustrie stellten keine Frauen ein und behinderten die Ansiedlung von anderen Industrien, wie etwa Ansiedlung von anderen Industrien, die z.B. Textilwaren oder Nahrungsmittel produzierten und Bedarf an weiblichem Personal gehabt hätten.
Auf Grund des fehlenden regionalen Bürgertums waren auch Dienstleistungsberufe nur schwach vertreten. Die Folgen: Die Frauen blieben daheim, versorgten (zumeist viele) Kinder, arbeiteten im Garten, sparten Geld, indem sie einmachten, nähten und strickten. Sie nahmen als externe Einnahmequelle oft so genannte Kostgänger auf und hielten ihrem Mann, dem Schichtarbeiter, den Alltag vom Hals.
Der Dienstleistungssektor gedieh erst seit den 1970er Jahren nach der Kohle-und Stahlkrise. Erst dann fanden immer mehr Frauen Arbeit. Aber trotzdem: immer weniger als im Bundesdurchschnitt. 1987 arbeiteten bundesweit die Hälfte aller Frauen zwischen 15 und 64 Jahren - man sagt, die "Erwerbstätigenquote" der Frauen betrug damals rund 50 Prozent. In den Ruhrgebietsstädten aber bewegte sie sich: zwischen 33 und 42 Prozent.
2004 betrug die Quote bundesweit 59, im Revier 54 Prozent. Die Zunahme erwerbstätiger Frauen im Ruhrgebiet seit den 80er Jahren basiert zum größten Teil auf Teilzeitbeschäftigungen.
Die klassische Rollenverteilung im Denken der Revier-Frauen ist scheinbar noch tief verwurzelt. Offensichtlich findet hier die geschlechterspezifische Rollenzuteilung innerhalb der Familie noch eine breitere Akzeptanz.
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