Der Herbst
Das Glänzen der Natur ist höheres Erscheinen,
Wo sich der Tag mit vielen Freuden endet,
Es ist das Jahr, das sich mit Pracht vollendet,
Wo Früchte sich mit frohem Glanz vereinen.
Das Erdenrund ist so geschmückt, und selten lärmet
Der Schall durchs offne Feld, die Sonne wärmet
Den Tag des Herbstes mild, die Felder stehen
Als eine Aussicht weit, die Lüfte wehen
Die Zweig' und Äste durch mit frohem Rauschen
Wenn schon mit Leere sich die Felder dann vertauschen,
Der ganze Sinn des hellen Bildes lebt
Als wie ein Bild, das goldne Pracht umschwebet.
Friedrich Hölderlin, November 1759
Die ganze Welt blickt heute auf die Elbmetropole. In Dresden wird heute die wieder aufgebaute Frauenkirche feierlich eingeweiht. Das spätbarocke Gotteshaus war im Februar 1945 beim Angriff der Alliierten auf Dresden zerstört worden. Ein weltweites Engagement hatte dazu geführt, dass die berühmte Kirche in fünfzehnjähriger Arbeit wieder hergestellt wurde. Aus dem alten Mahnmal gegen den Krieg ist ein einzigartiges Symbol für Versöhnung und Frieden geworden.
4873 Orgelpfeifen, der von dem Straßburger Orgelbauer Daniel Kern gefertigten Orgel, warten heute auf ihren Einsatz. Die Frauenkirche entstand in den Jahren 1726 bis 1943. Beim Wiederaufbau wurden 40% Original-Bausubstanz verwendet, die Wiederaufbaukosten betrugen insgesamt 179,7 Mio. Euro, davon 131 Mio. Euro reine Baukosten. Für die Finanzierung kamen Spenden aus aller Welt: 100 Mio Euro und aus öffentlichen Mitteln 65 Mio Euro. Die "Steinerne Glocke", wie das Kirchendach genannt wird, wiegt rund 13.000 Tonnen.
Da wir persönliche eine besondere Beziehung zu Dresden haben und seit 2000 die Baufortschritte vor Ort selbst verfolgen konnten, werden wir uns sicherlich auch den Weihegottesdienst und den Festakt zusammen mit unseren Dresdener Freunden, die zur Zeit bei uns sind, die Ãœbertragung vom ZDF ab 9.45 Uhr ansehen. Leider gehören wir nicht zu den fast 2000 geladenen Gästen…smile
Euch allen noch einen schönen Sonntag.
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