Sonntag, 25. Juni 2006
Deutschland überrollt mit Powerfußball den Schweden-Express
Ein wahrer Sturmwirbel mit einem überragenden Miroslav Klose und Lukas Podolski als Vollstrecker ließ die deutsche Elf nach 12 Minuten mit 2:0 in Führung gehen. Ein furioser Auftakt. Danach taten sich noch einige Grüßchancen auf, die aber leider nicht verwertet wurden. Die Schweden konnten dem nichts Gleichwertiges entgegensetzen und verloren noch Teddy Lucic nach gelbroter Karte. Die Schweden kämpften fortan mit 10 Mann mit dem Mut der Verzweifelung, verschossen sogar noch einen zweifelhaften Elfmeter. Schiedrichter Carlos Simon, Brasilien, pfiff die Galavorstellung vor 66.000 begeisterten Zuschauern in München pünklich ab. Somit ist Deutschland zum 15. Male in der WM Geschichte unter den letzten acht besten Mannschaften der Welt. Die Schweden werden sich natürlich für diese Schmach rächen. Beim nächsten Einkauf bei Ikea werden Euch einfach ein paar Schrauben mehr in der Verpackung fehlen ...smile
Deutschland einig Partyland, das demonstrierten auch unsere Freunde aus Dresden, die gestern Nachmittag kurz zu einer Stippvisite in Gelsenkirchen vorbeischauten. Wie immer ein Nachmittag der viel zu kurz und viel zu schnell vorrüber war. Zumindest fanden sie noch Zeit für ein schönes Fanphoto und ein gemeinsames Mittagessen im Dorfkrug im Herzen von Buer.
Am Abend dann das Spiel Argentinien - Mexiko (2:1). Ein Spiel , das von Minute zu Minute spannender wurde. Es wurde auch die längste Fußballnacht bei dieser WM. 1:1 hieß es nach Ablauf der regulären Spielzeit. Verlängerung im Zentralstadion Leipzig. Mit einem Traumtor, ein Wahsinsstreffer, durch Maxi Rodriguez lösten die "Gauchos" das Ticket für das Viertelfinale am Freitag gegen Deutschland in Berlin.
Diese Spielpaarung ist nicht nur ein Klassiker, sondern vielleicht auch ein vorweggenommenes Endspiel.
Die Mexikaner hatten sich mehr als tapfer gewehrt, müssen nun leider dem Gastgeber leise Servus sagen und können sich den weiteren Verlauf des Turniers wie dieser mexikanische Fan in Ruhe anschauen.
Euch allen noch einen angenehmen Sonntag mit schönen Erlebnissen.
Die Farben unserer Nationalflagge
Was bedeutet Schwarz-Rot-Gold?
Rat wusste hier unser Edelfan und WM-Experte Andi aus Königsbrück/Dresden.
Im Londoner Exil deutete der Freiheitsdichter Ferdinan Freiligrath (1810-1876) die Farben Scharz-Rot-Gold so: "Pulver ist schwarz, Blut ist rot, golden flackert die Flamme."
In den Zeiten der deutschen Kleinstaaterei symbolisierte Schwarz-Rot-Gold Nationalstaat und Demokratie, sehr zum Verdruss der in Deutschland regierenden Monarchen. Während der Aufstände 1848/49, als die Throne wackelten, stand die Fahne für Revolution. Als Zugeständnis an die bürgerliche Revolution wurde die Flagge des Deutschen Bundes schwarz-rot-gold - bis 1866.
Das 1871 gegründete Kaiserreich flaggte bis zum Ende 1918 schwarz-weiß-rot. Doch die Republik von Weimar -"Demokratie ohne Demokraten" - bekannte sich ab 1919 wieder zu Schwarz-Rot-Gold, oft als "Schwarz-Rot-Mostrich" verspottet.
Nach Hitlers Machtergreifung 1933 war es mit den Farben der Demokratie vorbei. Er reaktivierte zunächst die Flagge des Kaiserreichs. Ab 1935 bis zum Untergang des dritten Reiches war nur die Hakenkreuzfahne der Nazipartei erlaubt.
Am 8. Mai 1949 bestimmte der Parlamentarische Rat, die Flagge der Bundesrepublik solle die Trikolore aus Schwarz, Rot und Gold sein. Die DDR bekannte sich auch dazu, fügte 1959 aber Hammer, Zirkel und Ährenkranz ein.
Wenn Klinsi aber wieder Weltmeister werden sollte, dann könnte es vielleicht auch passieren, dass wegen des Teamgeistes auf der Deutschlandflagge vier Fußbälle oder Sterne eingefügt werden ....smile.
Samstag, 24. Juni 2006
Schweden setzen heute zum Angriff an
Wie überall zu lesen, will heute das Drei-Kronen-Team die Welle der Begeisterung und die Dauerparty in Deutschland beenden. Die Skandinavier strotzen vor Selbstbewusstsein, aber auch die deutsche Mannschaft gibt sich siegessicher. Die Euphorie der Fans soll heute unsere Mannschaft in München zum Sieg und dann zum WM-Titel führen.
Dabei ist die Begegnung heute doch so eine Art Familientreffen. Die Schweden haben ja unsere Königin Silvia, dafür haben wir Ikea. Also alles ganz familiär, und alles deutet doch eigentlich auf ein internationales Familienfest hin. Selbst die Spieler kennen sich aus ihren Heimatvereinen.
Dennoch werden die Fans den Schweden heute tüchtig einheizen, und man wird wohl oft den Schlachtruf hören...
"Dreht den Schweden die Schrauben aus dem Schrank...Schrauben aus dem Schrank ..."
Aufmerksamer Beobachter dieses Treffens wird auch wieder Xmas sein, die natürlich zu unserem Team halten wird, und Fußballkaiser Franz (60) hat seine Heidi (39) gestern zur Kaiserin gemacht. Auf dem Standesamt in Oberndorf bei Kitzbühel gaben sie sich das Ja-Wort. Was soll denn jetzt noch schief gehen?
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Die ganze Welt greift nach
dem goldenen Pokal,
doch nur einer hält ihn fest,
so ist das nun einmal.
Die ganze Welt spielt sich um den Verstand,
doch der Cup bleibt im eigenen Land.
aus dem Album "You have to win Zweikampf", Sportfreunde Stiller
Qualifikationen beendet ...
Gestern gingen die Guppenqualifikationen zu Ende und nun heißt es "Butter bei die Fische", denn nun geht's im KO-System weiter.
Ukraine-Tunesien 1:0. Von der Leistung her gesehen ein Spiel der untersten Schublade, lustlos , ohne Idee, das behäbige Passspiel eine Zumutung für die Zuschauer. Man hat nur darauf gewartet, dass das Elend bald vorbei war. Mit gellenden Pfiffen wurden beide Mannschaften verabschiedet, und das will scho etws heißen bei dem Super Publikum in Germany.
Spanien gegen Saudi Arabien (1:0) war auch nur ein müder Sommerkick. Ein Muster ohne Wert. Im Schongang haben sich die Iberer qualifizieren können.
Die Wertung unseres WM-Experten Xmas: Beide Spiele beschämend, langweilig und einschläfernd.
Schweiz gegen Südkorea (2:0) Die Eidgenossen wurden überraschend, aber verdient Gruppenerster. Verdanken können sie ihren Erfolg ihrem Siegeswillen und dem ausgeprägten Teamgeist. Im Achtelfinale treffen sie nun auf die Ukraine der Klitschko-Brüder.
Am Abend dann noch das Spiel Frankreich gegen Togo 2:0. Das Team aus Togo, das nun auch endlich das Geld für die WM-Teilnahme von der Fifa bekommen hat, machten der "Equipe Tricolore das Leben in der 1. Halbzeit schwer. Frankreich war zwar immer überlegen, aber erst die zweite Halbzeit brachte den zählbaren Erfolg und die Qualifikation. Eine beindruckende Wiederauferstehung des französischen Teams, das aber noch nicht über dem Berg ist. Sie treffen nun im Viertelfinale auf Spanien.
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Wenn du den Hals noch so lang machst, du kannst nicht hinter den Berg schauen.
Sprichwort aus dem Kongo
Freitag, 23. Juni 2006
Saftige Tomaten-Bruschette
Wieder mal ein Vorschlag für die Halbzeitpause ...
Saftige Tomaten-Bruschette
Zutaten: 550 g Kirschtomaten halbiert, Olivenöl, vier Scheiben knuspriges Holzofenbrot, 10 g Basilikum, grob gezupft, 50 g schwarze Oliven, entsteint, vier Scheiben Parmaschinken in kleine Stücke gezupft, gehobelter Parmesan zum Anrichten, 40 ml Olivenöl, 1 EL Rotweinessig.
und so wird's gemacht: Die Tomaten auf eine mit Backpapier ausgelegte Auflaufform verteilen, mit Öl beträufeln, salzen, pfeffern und im 180° C heißen Ofen 15 Minuten schmoren. Das Brot mit Olivenöl bepinseln und goldbraun rösten (Grill oder Pfanne). Basilikum, Oliven und Schinken unter die Tomaten heben, die Mischung auf die Brotscheiben verteilen und mit gehobeltem Parmesan bestreuen. Olivenöl und Rotweinessig zu einem Dressing rühren, über die Bruschette träufeln und servieren.
Ein schönes sonniges Wochenende wünschen wir Euch!
Zum Achtelfinale wird's auch schon schwer ...
Der große Hammer war das Spiel der Tschechen gegen Italien in Hamburg nicht. Dafür hatten Sie zu wenig zu bieten. Ihre bescheidenen Mittel konnten die Routiniers aus Italien nie so richtig in Verlegenheit bringen. Der tiefe Fall schockte die Tschechen, und man getrost vom Ende einer großen Generation um Pavel Nedved sprechen.
Italien und Ghana (2:1 gegen die USA) sind nun im Achtelfinale aus dieser Gruppe. Schön, dass noch eine afrikanische Mannschaft im Wettwerb ist, für sie ein historischer Erfolg. Besonders originell und süß fand ich das kleine Pappschildchen von einem Zuschauer aus Ghana. Darauf war zu lesen: "God bless America and let Ghana win." Einfach herrrlich!
Japan rüttelte am Abend bei der 1:0 Führung gegen Brasilien am weltmeisterlichen Thron, doch dann drehte der amtierende Weltmeister auf und zeigte ganz schnell, wer Herr im Hause ist. Endergebnis: 4:1 für Brasilien.
Ein echtes kleines Finale fand zwischen Kroatien gegen die "Socceroos" aus Australien statt (2:2) Die Schiedsrichterleistung von Graham Poll aus Großbritannien war eigentlich indiskutabel. Er versagte klare Elfmeter und pfiff kleine Berührungen als Elfer, wirklich kaum zu glauben. Aber der absolute Gipfel und eine Farce seiner Leistung war, dass er dem Kroaten Simunic gegn alle Regeln dreimal den gelben Karton zeigte bevor er ihn letztlich vom Platz stellte. Australien trifft nun im Achtelfinale gegen Italien.
Donnerstag, 22. Juni 2006
Heiße Party bis nach Mitternacht
Nehmen wir unsere Enttäuschung vorweg. Holland gegen Argentinien (0:0) sollte eine Fußballgala werden, gesehen haben wir eine trostlose Nullnummer. Eine ganz, ganz schwache Vorstellung der beiden "Giganten", die nur biedere Hausmannskost boten und jegliche Leidenschaft vermissen ließen. Da hatten sich sicherlich viele mehr von diesem Match versprochen.
In Gelsenkirchen fand die zweite Begegnung zwischen Portugal und Mexiko statt (2:1). Portugal war dominant, die Mexikaner hatten aber durchaus ihre Chancen, verschossen einen Elfmeter und verloren noch einen Spieler nach Gelb-Rot. Aber was soll's -Â alle Mannschaften haben sich gestern für das Achtelfinale qualifiziert, und vielleicht gibt es auch Wiedersehen mit den Mexikanern im Viertelfinale in Gelsenkirchen am 1. Juli.
Am Abend dann "Fiesta Mexikana" auf dem Buerschen Marktplatz. Nach dem Abpfiff traten mehr als 6000 Fußballfreunde aus Mexiko zum Nachspiel auf dem Springemarkt an.. Die mexikanische Band Banda El Recodo sorgte schnell für Superstimmung. Doch getreu dem Motto "Zu Gast bei Freunden" mischten sich auch viele deutsche Fußballfans unter das feierende Volk aus Mittelamerika. Das Publikum war entzückt und mitgerissen. Ausgelassene Stimmung machte sich breit, und das Bier, natürlich auch Tequila flossen in Strömen. Bei einem Bierpreis von 4 Euro für das mexikanische Bier (selbst in der WM Arena war es um einen Euro billiger) schalteten die Fans schnell auf Selbstversorgung um und besorgten sich kistenweise Nachschub aus den Supermärkten. So was nennt man dann Abzocke, oder? Ansonsten ein friedliches, freudiges, sympatisches Fest, das lange in Erinnerung bleiben wird.Â
Heiße Fete ...
Kameramann vom mexikanischen Fernsehsender Televisa TV, der die Stimmung in die Heimat übertrug...
Auffällig viele weibliche Fans hatten den Weg nach Buer gefunden und feierten ausgelassen ...
Dieser mexikanische Hochradfahrer zeigte seine Künste mitten in der Menge, der alleine war schon eine besondere Attraktion ...
...und auch abseits des Konzerts der Superband aus Mexiko City zeigten Straßenmusikanten ihr Können und sorgten allerorts für Stimmung ...
Die Band heizte ihrem Publikum ein, und die Security sorgte für die Sicherheit ...
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