Samstag, 25. November 2006
Am Rande notiert
Die Königsblauen aus Schalke sind nach ihrem 2:1 Sieg über Bochum weiterhin Tabellenführer der 1. Fußballbundesliga. Wenn auch glanzlos gespielt, so zählt am Ende doch nur das Ergebnis.Â
Freitag, 24. November 2006
Kult im Revier - die Currywurst und Schalke gegen Bochum
Heute will Schalke sicherlich noch einmal für eine Woche Tabellenführer bleiben. Die Knappen empfangen heute Abend im Revierderby den VFL Bochum. Machbar! Dennoch finde ich die Bochumer Truppe immer wieder sympathisch, vielleicht liegt's an "Maskottchen" Herbert Grönemeyer, dessen Musik ich mag und dessen Konzerte ich in der Schalker Arena auch schon gesehen habe.
Zu jedem Bundesligaspiel gehört die Bratwurst oder 'ne Currywurst. Warum, das weiß ich auch nicht - halt Tradition. War so, ist immer noch so...smile, und über die Currywurst wollte ich jetzt eigentlich ein bisschen erzählen ...
Sie ist zwar nicht unbedingt ein Sonntagsessen, aber ein Kult im Revier allemal, die Currywurst.
Currywurst ist eine gebratene Brüh- oder Bratwurst, die meist geschnitten mit einer Ketchupsoße und Currypulver serviert wird. Die übliche Beilage sind Brötchen oder Pommes Frites.
Die Erfindung der Currywurst wird zumeist Herta Heuwer zugeschrieben, die erstmals am 4. September 1949 an ihrem Imbissstand an der Ecke Kant-/Kaiser-Friedrich-Straße in Berlin-Charlottenburg gebratene Brühwurst mit einer Soße aus Tomatenmark, Currypulver, Worcestershiresauce und weiteren Zutaten kreiert und verkauft hat. 1959 ließ sie den Namen ihrer Soße, Chillup, als Marke schützen und seit 2003 befindet sich am ehemaligen Standort eine Gedenktafel zu ihren Ehren.
Von den Menschen hier im Revier wiederum wird Berlin als Ursprungsort stark angezweifelt.
Die Currywurst wird regional unterschiedlich zubereitet. Die Bandbreite zeigt ein Vergleich zwischen der "Berliner" und der "rheinischen Currywurst":
Die erste Berliner Currywurst war eine mit Pelle (berlinerisch für Darm)! - Die Würste mit Darm sind gepökelte und leicht geräucherte Brühwürste aus fein gemahlenem Schweine- und teilweise auch Rindfleisch. Sie ähneln einfachen Bockwürsten. Zum Würzen wird zuerst das Currypulver gestreut. Auf Wunsch werden noch Cayennepfeffer (Bestellung: "scharf" oder "extra scharf") oder zerstoßene Chilischoten (Bestellung: "mit Körnern" – wegen der Samen der Chilischoten) hinzugefügt. Auch die Zugabe von Worcestershiresauce oder "scharfen Zwiebeln" (gehackten rohen Zwiebeln mit Chili) ist ein üblicher Wunsch.
Im Ruhrgebiet und seiner Umgebung wird Currywurst aus Bratwurst hergestellt, ist also nicht gepökelt und geräuchert, aber kräftiger gewürzt. Zum Zerschneiden dient häufig ein Gerät mit mehreren Klingen, das sie mit einer Handbewegung zerkleinert, oder eine an einen Fleischwolf erinnernde Maschine, die mit einem rotierenden Messer arbeitet.
Dabei wurde sie zu einer Ikone der Alltagskultur, über deren ordnungsgemäße Auswahl der Zutaten und ihrer Zubereitung große Meinungsunterschiede herrschen, die von Anhängern der Currywurst lustvoll diskutiert werden.
Hier mal ein spezial Saucenrezept: 1 EL Öl erhitzen, 125 gr Tomatenmark darin andünsten, 3 EL Currypulver und 1 TL Cayennepfeffer unterrühren, 250 ml Orangensaft (ohne Fruchtfleisch), 1 TL gekörnte Brühe und 2 Stern-Anis dazugeben. Zwei Minuten köcheln lassen, dann mit Zucker, Pfeffer und Salz abschmecken.
Die süß-scharfe Sauce reicht für sechs Rostbratwürste und schmeckt himmlisch.
Selbst Herbert Grönemeyer hat sich der sagenumwobenen Currywurst im Revier angenommen und ihr einen verdienten Ehrenplatz in seinem Song-Repertoire eingeräumt…
"gehse inne stadt
wat macht dich da satt
'ne currywurst
kommse vonne schicht
wat schönret gibt et nich
als wie currywurst
mit pommes dabei
ach, dann gebense gleich zweimal currywurst
bisse richtig down
brauchse wat zu kaun
'ne currywurst .....
Wer jetzt richtig Appetit bekommen hat, dem kann nich nur empfehlen... ne Currywurst aus dem Revier.
Euch allen noch ein unterhaltsames Wochenende und viel Vergnügen bei all Euren Unternehmungen. Macht's gut.
Donnerstag, 23. November 2006
Autos winterfest
Nun haben unsere Autos auch ihre Winterpuschen bekommen, man will sich ja nicht überraschen lassen...smile, obwohl in unseren Gegenden noch wieder mit Warmluftzufuhr und eher mit Regen statt Schnee zu rechnen ist.
Dennoch kann der Winter den Autofahrern ganz schön auf die Nerven gehen. Von außen frieren die Scheiben zu, von innen beschlagen sie. Doch die Sicht muss frei sein, will man kein Bußgeld riskieren. Seit Mai 2006 schreibt die StVO bei Winterwetter nicht nur eine geeignete Bereifung, sondern auch Frostschutzmittel in der Scheibenwischanlage vor. Wer sich nicht daran hält, riskiert 20 € Strafe. Kratzmuffel, die nur ein Guckloch freimachen, müssen mit einemn Verwarnungsgeld von 10 € rechnen und bei einem Unfall u.U. sogar mit einer Mithaftung.
Auch das Laufenlassen des Motor während des Kratzens ist verboten. Vermeiden sollte man auf jeden Fall, zugefrorene Scheiben mit heißem Wasser zu übergießen, die können nämlich dann platzen. Was bleibt als Alternativen - eine warme Garage, eine Standheizung oder die Straßenbahn ...smile.
Gewalttat
Zeige mit einen Mann der Gewalttat, mit dem es ein gutes Ende genommen hat und ich will ihn zu meinem Lehrer machen.
Laotse
Mittwoch, 22. November 2006
Allein gegen Stress
Nun ich hätte als Entschuldigung dafür, dass ich heute mit meinem Eintrag so spät dran bin, sicherlich schreiben können: "Ich hatte Stress". Nun gut, aber eigentlich habe ich heute nur gearbeitet und mich eben bei einem planetarischen Fotohändler darüber geärgert, das die Filiale aus Essen nicht imstande ist, eine Gegenlichtblende innerhalb von 14 Tagen von Essen nach GE-Buer zu schicken. Selbst eine Schnecke hätte das geschafft. Aber Stress ...?
Stress - damit hatten einst die Psychosomatiker versucht, uns zu erklären, dass selbst die Wut auf den Chef zum Herzinfarkt führen kann. Irgendwann legte sich die Mode. Und Stress spielte in der Ursachenforschung für Krankheiten nur eine Nebenrolle. Der Zeitgeist ließ den Stress einfach links liegen. Es gab nur noch "positiven Stress". Doch von Ansporn (Druck) bis zum Phänomen, dass der Mund trocken wird, die Handflächen feucht und dass das Herz stolpert, ist der Weg nicht weit.
Stress ist zum einen nicht messbar und zum anderen höchst individuell, was allerdings auch eine Chance birgt.
Jeder kann eigene Wege finden zum Stressabbau. Für manche ist es Sport, Lesen, Stricken, Bloggen, für manche das Gespräch.
Heute schon geplaudert?
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Das Schiff der Liebe trägt uns selbst über die stürmischsten Wogen hinweg.
Deutsches Sprichwort
Dienstag, 21. November 2006
Manchmal erschreckend aktuell
Im Rahmen einer Unterrichtsreihe 'Crime & Society' in der Fachoberschule haben wir gerade das Thema "Murder madness: what would you have done?" behandelt. Die Thematik waren Amokläufe von amerikanischen Highschool-Schülern, die an ihren ehemaligen Schulen Massaker verübt und mehrere ihrer Schulkollegen/innen und auch Lehrer/innen erschossen hatten. Die Frage, die Eltern und auch die Schüler sich stellten, war: Hätten diese Vorfälle verhindert werden können, wenn man die An- und Vorzeichen richtig interpretiert und Zivilcourage gehabt hätte, wer ist letztlich dafür verantwortlich zu machen? Eltern oder Mitschüler, die von der Vorbereitung solcher Taten, der Gewaltbereitschaft etc. gewusst hatten, diese aber nicht Ernst genommen haben oder einfach aus Angst vor Unannehmlichkeiten, Rache und Vergeltung geschwiegen haben? Hätte ein Frühwarnsystem funktioniert? Und letztlich sind unsere Schulen in Deutschland nach der Katastrophe in Erfurt im April 2002 sicherer als die in Amerika, wo jährlich mehr als 6.000 Students vom Unterricht ausgeschlossen werden, weil sie Waffen mit zur Schule gebracht hatten?
Im Autoradio hörte ich dann auf der Rückfahrt von der Schule von dem Vorfall in Emsdetten. Was eben noch soweit von uns entfernt schien und mit dem mahnenden Satz "…and if America’s crisis seems distant to us, remember that America’s problem today is very often Europe’s tomorrow." beendet wurde, war nun erschreckend aktuell.
Ein Spiegelbild genau dieser Problematik und des Szenarios an den amerikanischen Highs, war auf einmal unsere Realität.
Der Kommentar eines Soziologen aus Bielefeld, der schnell und eifrig bemüht war, in seinem Beitrag wieder einmal der Institution Schule die Schuld zu geben, die zwar die Curricula abhandele, aber die jungen Menschen zu wenig auf ihre persönlichen Interesse und das Leben nach der Schule vorbereite, ging mir ehrlich gesagt auf den Keks. Schule kann einfach nicht alles leisten oder ausgerechnet das aufarbeiten, was Gesellschaft, Politik oder das Elternhaus versäumen bzw. versäumt haben. Die einzelnen Lehrer mit Sicherheit erst recht nicht, denn auch Deeskalationstraining und der Umgang mit Gewalt gehören schon seit geraumer Zeit zu Standardthemen an den Schulen in NRW.
Auch in Emsdetten lagen Alarmzeichen vor wie das Hobby des Amokläufers als Waffennarr, das Interesse für martialische Spielchen und brutale Computerspiele sowie öffentliche Bekundungen auf der eigenen Homepage mit Fotos und Bombenbauanleitungen. Nur keiner wollte sie sehen, nicht Ernst nehmen, besser weg- statt hinschauen. Fatale Nachlässigkeiten!
Das Wehklagen danach bringt den Opfern nicht viel. Die Frage müssen wir uns gefallen lassen und auch stellen: versagen am Ende nicht wir alle immer in irgendeiner Art und Weise, indem wir zu bequem oder zu gedankenlos mit unserer Verantwortung umgehen, Warnzeichen nicht wahrnehmen (wollen) und wie können wir solche verhaltensauffällige Jugendliche wieder integrieren und aus ihrer Isolation zurückholen? Das ist für uns alle eine große Herausforderung.
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Der schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn.
Johann. C. Friedrich von Schiller (1759-1805)
Montag, 20. November 2006
Nebelschwaden
Nebelschwaden
Nebel hängt wie Rauch ums Haus
Drängt die Welt nach innen;
Ohne Not geht niemand aus,
Alles fällt in Sinnen.
Leiser wird die Hand, der Mund,
Stiller die Gebärde.
Heimlich, wie auf Meeresgrund,
Träumen Mensch und Erde.
Christian Morgenstern
Euch allen einen angenehmen Wochenstart mit gutem Durchblick!
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