Sonntag, 31. August 2008
NIMM AN
NIMM AN
NIMM AN, es gäbe einen Himmelsherrn;
so wollen wir von ihm für einst erflehn:
er lasse uns auf irgendeinem Stern
als einen Strauch voll Rosen auferstehn.
Ich will die Wurzel sein, du sei der Strauch,
ich will die Zweige sein, du sei das Blatt,
ich sei die Rose, du sei ihr Arom.
So ineinander unaufhörlich satt,
so eins in jeder Faser, jedem Hauch,
sei unser Leben dann ein Dankesstrom.
Christian Morgenstern (1871-1914)
Heute ist der Himmel über GE nur blau, kein Wölkchen zu sehen. 30° C sollen es im Laufe des Tages werden. Wir haben uns darauf eingestellt. Der Grill wartet förmlich auf seinen Einsatz. Wer weiß, vielleicht ein letztes Mal.
Euch einen ruhigen Sonntag, genießt den Sommer!
Samstag, 30. August 2008
Vorurteile
Bei shayanna las ich gestern einen kurzen Bericht über ihre geschundenen Füße. Nicht ganz schuldlos, so schrieb sie, sei u.A. das Tragen von Stilettos ... über 30 Jahre lang.
Da ließ mich ein Artikel aufhorchen, warum Frauen so viele Schuhe brauchen. Das ist kein Tick, kein Sammelfimmel oder eine typisch weibliche Krankheit, sondern medizinisch begründet. Dr. Henrik Boack, Fußchirurg der Charité Berlin, ist überzeugt: Wer häufig die Schuhe wechselt, schont seine Füße und Gelenke. Denn verschieden hohe Absätze sorgen dafür, dass der Fuß nicht immer an den selben Stellen belastet wird. Deshalb, liebe Männer, habt keine Bedenken, wenn der Schrank ihrer Liebsten vor Pumps, Sandalen, Stilettos und Ballerinas überquillt. Frau lebt nur auf gesundem Fuß!!
Wenn ich nicht schon für heute Abend eine Einladung hätte, dann würde mich brennend interessieren, welches Schuhwerk die holde Weiblichkeit auf der Cocktail-Tour durch die Bars und Cafés in GE anzieht. Denn ab 19.00 Uhr heißt es: Geschüttelt oder gerührt, mit oder ohne Eis? Mit 15 € ist man dabei auf der beschwipsten Reise durch GE inklusive Bahnfahrt. Dafür gibt es dann neun freie Cocktails mit Früchten und bunten Schirmchen in den einschlägigen Cocktail-Bars und eine Abschlussparty! Ich persönlich wäre mir da nicht sicher, ob ich diese überhaupt noch errreichen würde. Nach: "Strawberry Bikini, Blue Berry, Red Cubaneri, Tequila Sunrise, Sex on the Beach, Caipi, Zombie und White Russian" könnte ich mir durchaus vorstellen, dass ich entweder den "Löffel abgeben" würde oder mein Blick für Stilettos und Co. durchaus getrübt sein könnte.
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Wie auch immer. Euch wünsche ich einen bezaubernden Samstag, viel Spaß bei Euren persönlichen Unternehmungen und den Schalkern ein erfolgreiches Heimspiel im Revierderby gegen den VFL Bochum.
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"Ich hätte gern einen Martini, so trocken, dass er selber schon wieder Durst hat!"
Alan Alda als Hawkeye Pierce in der Serie M*A*S*H
Nachtrag:
...das gefällt mir (Schalke-Bochum 1:0), und so könnte es bleiben;-)
Freitag, 29. August 2008
Einfallslos
Schuldienst, Krankenhaus, mit Mutters Arzt gesprochen, Hund eingepackt und zum Trimmen nach Wuppertal gefahren. Danach Besuch bei unseren Kindern. Urlaubserlebnisse und GE-schichten ausgetauscht. Gerade nach Hause gekommen und einfach leer und platt. So "schön" kann man ins Wochenende starten ...smile.
Glück ist, wenn man dafür geliebt wird, wie man eben ist.
Francois Lelord (1953) franz. Schriftsteller
Also dann mal bis morgen und allen ein reizvolles, sonniges Spätsommerwochenende
Donnerstag, 28. August 2008
An die Wolken
An die Wolken
Und immer wieder,
wenn ich mich müde gesehen
an der Menschen Gesichtern,
so vielen Spiegeln
unendlicher Torheit,
hob ich das Aug
über die Häuser und Bäume
empor zu euch,
ihr ewigen Gedanken des Himmels.
Und eure Größe und Freiheit
erlöste mich immer wieder,
und ich dachte mit euch
über Länder und Meere hinweg
und hing mit euch
überm Abgrund der Unendlichkeit
und zerging zuletzt
wie Dunst,
wenn ich ohn Maßen
den Samen der Sterne
fliegen sah
über die Äcker
der unergründlichen Tiefen.
Christian Morgenstern
Heute Nachmittag habe ich unsere Kinder vom Flughafen abgeholt. Sie kamen aus Split/Kroatien. Um ehrlich zu sein, ich hätte ihnen gerne den Schlüssel in die Hand gedrückt und mich in die nächste Maschine gesetzt und ab in die Sonne. Flughafenatmosphäre weckt immer etwas Sehnsucht in mir.
Morgen wird es ja schon 10 % wärmer als heute - kaum zu glauben, und am Wochenende soll der Sommer mit bis zu 30 Grad wieder zurückkehren.
Heute musste ich mir natürlich den Kalauer gefallen lassen, warum Schalke 04 ... 0:4 heißt. Die gestrige Vorstellung der Knappen in Madrid gab dazu natürlich eine Steilvorlage.
Bei Mutter scheinen es wohl "nur" kräftige Prellungen zu sein, die sie momentan "außer Gefecht" setzen. Die leichte Variante.
Euch noch eine ruhige Nacht und bis morgen.
Mittwoch, 27. August 2008
Wenn das Telefon morgens um 5.30 Uhr klingelt ...
.. dann verheißt dies meist nichts Erfreuliches. Genauso war es auch! Die Nachricht machte mich sogleich putzmunter. Mutter war im Seniorenheim gestürzt und wurde gerade mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gefahren. Genaues wusste man noch nicht.
Meine Frau Brigitte erkundigte sich später im hiesigen Bergmannsheil, was denn mit Mutter geschehen sei und wo sie nun verbleiben ist. Das könne man ihr am Telefon nicht sagen. Also lernte besagte Schwester Frau Brigitte "näher kennen". Die erste Diagnose verhieß nichts Gutes. Ein Bruch sollte auf jeden Fall vorhanden sein, eventuell auch einer des Oberschenkelhalses. Genaue Auskunft sollte ein CT im Laufe des Tages ergeben, Operation vielleicht nachmittags oder abends.
Am Abend hieß es dann, der Röntgenologe habe sich festgelegt. Kein Bruch, eventuell ein Haarriss, aber so genau wollte sich der Stationsarzt auch nicht festlegen, das sei alles Chefsache. Wir nehmen mal das Vorteilhaftere an und werden morgen sicherlich schlauer gemacht. Mutter braucht jetzt erst einmal Ruhe. Erfreulich war die Tatsache, dass sie geistig einen guten Eindruck machte! Das lässt hoffen, obwohl wir auf der anderen Seite bald urlaubsreif sind.
Mit ihrem Unfall nahm Mutter uns allerdings eine wichtige Entscheidung ab. Die Vertragsverlängerung in der Kurzzeitpflege läuft morgen aus und wird deshalb auch nicht mehr verlängert. Sie hat sich auch dort nie richtig wohl gefühlt.
Nun werden wir versuchen, nach aller Hektik und Aufregung ein bisschen abzuschalten und Ruhe zu finden. Was kann da schöner sein als vielleicht ein tolles Spiel der Schalker heute in Madrid, wo sie sie sich für die Hauptrunde der Champions League qualifizieren könnten. Zu wünschen wär's! Zumal der Verein in den letzen Tagen sein 75.000tes Mitglied begrüßen konnte. Ihr werdet es nicht glauben. Die Dame kommt aus der "verbotenen Stadt" Dortmund!!
Die Sportschau der ARD berichtet ab 20.15 Uhr live vom Qualifikations-Rückspiel: Club Atletico de Madrid - FC Schalke 04. Reporter ist Steffen Simon, die Moderation hat Gerhard Delling.
"Wer wirklich verstehen will, warum der FC Schalke 04 heute Millionen Menschen in seinen Bann zieht, der muss dessen Geschichte kennen"... So beginnt das Vorwort zu einem gerade erschienenen Comic, der die Entstehung des legendären Ruhrpott-Vereins erzählt. Bilder gibt es in der Mediathek des WDR. Sehenswert!
Schönen Abend allerseits!
Nachtrag: So eine 4:0 Niederlage der Schalker passte zum Tag, war aber nicht unverdient, denn die Gelsenkirchener zeigten über weite Strecken eine schwache Leistung. Ein kleiner Trost bleibt: Die Königsblauen starten nun im UEFA-Pokal.
Dienstag, 26. August 2008
Ein kleines Lied
Ein kleines Lied
Ein kleines Lied. Wie geht's nur an,
Dass man so lieb es haben kann,
Was liegt darin? Erzähle!
Es liegt darin ein wenig Klang,
Ein wenig Wohllaut und Gesang
Und eine ganze Seele.
Marie von Ebner-Eschenbach (1830 - 1916)
Bei sunny habe ich diesen song von ATB entdeckt. "...für das Auge, Ohr und Herz...", so schreibt sie. Dem kann ich nur zustimmen.
Montag, 25. August 2008
Bilanz
Nun sind sie vorbei, die Olympischen Spiele von Peking. Allerorts wird eine Bilanz gemacht. Meine stellt sich ganz einfach dar. Von den Spielen habe ich nur Ausschnitte gesehen, vielleicht auch einge sportliche Höhepunkte. Sie werden mir aber nicht nachhaltig in Erinnerung bleiben - oder doch? Als Spiele, die perfekt in einem Polizeistaat organisiert waren, als ein gigantisches Spektakel mit den modernsten Sportarenen, die nur wenig gefüllt waren, weil die Ticketverteilung dubios war.
Wahrscheinlich habe ich mich auch immer zu solchen Zeitpunkten eingeschaltet, wo man kritisch über die glänzenden Fassaden der künstlich manipulierten Spiele sprach. Da zeigte man die Technik à la Hollywood, wo Feuerwerke vorproduziert worden sind, um im nachhinein in Live-Bilder eingespielt zu werden (vgl. Eröffnungsfeier). Da war die Rede von einem Mädchen, dass zwar gut singen konnte, aber zu "hässlich" war, um der Weltöffentlichkeit präsentiert zu werden. Da wurden zwei älteren Damen mit Arbeitslager gedroht, falls sie ihren Antrag auf Protest nicht zurückzögen. Anträge auf Proteste wurden überhaupt nicht bearbeitet, obwohl man zum Schein sogar drei Zonen für solche Kundgebungen eingerichtet hatte. Solche hätten aber den "Traum" der Chinesen zerstört.
Folglich ist es bei all dem geblieben, was man eigentlich verbessern oder gar ändern wollte. Menschenrechtsverletzungen sind genauso geblieben wie die Todesstrafe. Kritiker verschwanden spurlose in Gefängnissen, selbst die Berichterstatter wurden erheblich bedroht, das Internet zensiert, selbst die Luft ist nicht besser geworden und die Tibet- wie Uigurenfrage noch lange nicht gelöst. Ein dunkler Schatten und ein schaler Beigeschmack bleibt mir in Erinnerung, wenn ich an das "Vogelnest" denke.
Olympia hat inzwischen viele Gesichter. Freude, Spaß, Gier, Betrug, Schikanen und Kommerz. Warum das IOC mit seinem Präsidenten Jacques Rogge dies alles so toleriert hat und kriminelles Handeln der Regierungsverantwortlichen im Einklang mit dem "Chinese Law" abgetan hat, ist verständlich. An der olympischen Idee verschwendet auch er keinen Gedanken mehr. Die Spiele sind nur ein Instrument einer gigantischen Vermarktungsmaschinerie. Für die Periode 2009 bis 2012 sind bereits Verträge über 915 Millionen unterzeichnet. Wen interessiert da noch das Licht der Fackel?
Wer gehofft hatte, China würde sich durch Olympia verändern, der sieht spätestens jetzt, dass dieser Traum geplatzt ist. Acta est fabula - vorbei ist vorbei!
Die Vergabepraxis der olympischen Spiele bleibt auch weiterhin nebulös, blauäugig und naiv. Die Winterspiele 2014 werden in Sotschi stattfinden. Die Stadt liegt bekanntlich in einer Krisenregion nicht weit von Georgien. Aber zunächst zieht der Oympiazirkus weiter nach Vancouver, danach nach London.
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Lernen wir uns freuen, so verlernen wir am besten, anderen wehe zu tun.
Friedrich Nietschze, (1844-1900), dt. Philosoph
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