Heute hätte ich über so vieles schreiben können: den Papstbesuch, die Konzerte von Hansi Hinterseer Open Air in Kitzbühel, Götz Alsmanns Präsentation der "Großen Nachtmusik", oder Schumis Rücktrittsankündigung in Monza. Alles Ereignisse zur besten Sendezeit auf den unterschiedlichen Fernsehkanälen.
Nur eins scheint am heutigen Tag nicht in das Korsett des Format-Fernsehens und des rabiaten Quoten-Denkens hineinzupassen. Die Dokumentationssendungen zu "9/11". Sendungen, die eine gewisse Konzentration und Aufmerksamkeit erfordern, werden erst zur Geisterstunde ausgestrahlt. Z.B. "World Trade Center" ARD, 8.9. 23.30 Uhr, "Der Tag, der unsere Welt veränderte" RTL 10.9. 23.50 Uhr, "Lange Nacht zum 11. September 2001" (3 Dokumentationen) 11.09. ZDF 0.40 bis 4.30 Uhr !?? Das macht die Angelegenheit noch trauriger und zeigt mit welcher Art von Gedankenlosigkeit man dem kollektiven Vergessen Vorschub leistet.
Der Anschlag auf das World Trade Center und das Pentagon am 11. September 2001 hat die Welt verändert.
Bilder von Menschen, die aus den brennenden Stockwerken des WTC in die Tiefe springen, gehen live über die Fernsehschirme in aller Welt. Um 09.59 Uhr stürzt der Südturm ein, um 10.28 Uhr der nördliche Zwillingsturm. Nach Angaben amerikanischer Behörden starben bei den Anschlägen insgesamt 2992 Menschen, darunter die 19 Entführer und die 246 übrigen Insassen der Flugzeuge.
Niemand wird diese apokalyptischen Bilder wohl jemals vergessen können.
9/11 erinnert uns daran, dass wir den Fanatismus nicht zulassen dürfen. Mehr denn je wünsche ich mir friedliches Denken und eine friedliche Zeit.
Dass in jedem Schrecklichen auch die Möglichkeit eines Neuanfangs oder etwas Gutem liegen kann, das gilt für diesen Tag nicht! Er hat die Welt verändert wie kein anderer. Nicht zu vergleichen mit dem Kriegsende in Deutschland oder sonst wo auf der Welt. Die Auswirkungen spüren wir alle auch noch fünf Jahre danach. Auch am 5. Jahrestag ist man nicht nur über den Anschlag an sich betroffen, sondern auch über die unabsehbaren Folgen. Man denke nur an weitere Stationen des Terrors: Afghanistan, Irak, London, Madrid, Guantanamo und in auch Deutschland grasiert die Terrorangst. Auf Ground Zero selbst bleiben nicht nur offene Wunden, sondern dort haben sich auch Angst, Misstrauen und Zorn entwickelt.
Das ZDF erinnert noch einmal an den 11. September - 5 Jahre danach. Gelungen finde ich die graphische Aufarbeitung in der ZDF Mediathek.
Friede ist nicht die Abwesenheit von Krieg, Friede ist eine Tugend, eine Geisteshaltung, eine Neigung zu Güte, Vertrauen und Gerechtigkeit.
Benedictus de Spinoza
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