Pünktlich um 11 Uhr sollte es heute "Peng"! machen und ich "Klick klick"! Genauer gesagt sollte es sogar einen Doppelrumms geben. Dann sollte der Schlot des ehemaligen Krafwerks Westerholt in südliche Richtung vor dem im vergangenen Jahr eingeweihten Fernwärmekraftwerk zusammenfallen. Eine "Sprengfaltung" nennen das die Fachleute von der Thüringer Sprenggesellschaft. Absperrungen und auch Evakuierungen sollte es seit heute um 8.00 Uhr geben. Doch der Schornstein, der am Fuß einen Durchmesser von 23,50 m, am Kopf einen von 9,20 m hat und über 300 m hoch ist, bleibt heute einfach stehen.
Nein, nicht dass man ihn aus nostalgischen Gründen nun schonen will, immerhin stammt er aus dem Jahre 1981 oder sein Gewicht von 20000 Tonnen doch zu viel für die Sprengmeister ist, nein der Knall wurde einfach verschoben. 4 Tage vor dem Großereignis fiel eine Leitung "unangenehm" auf, sie war in den Plänen nicht vorhanden bzw. nicht richtig gekennzeichnet, obwohl die Pläne zum Abriss den Behörden, der BP und der EON schon seit Monaten vorlagen und abgesegnet waren. Eine Schmutzwasserleitung entpuppte sich als Stickstoffleitung, und die hätte sogar zu einem dreifach "Bumm" führen können. Die Frage, wer denn da nun gepennt hat, erscheint in diesem Augenblick müßig. Die Verschiebung der Sprengung zum Ende des Monats ist angesichts deutscher Ingenieurleistungen nur peinlich.
Richtig winzig nehmen sich die Häuser an der Stifterstraße am Fuße des Schornsteins aus. Auch diese sollten heute vorsichtshalber geräumt werden. Auch mir bleibt etwas Tröstendes: heute ist nicht unbedingt ein ideales Fotowetter ....smile. Schaun wir mal ...
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Man kann keinen Gewinn machen, ohne einem anderen zu schaden.
Publius Syrus (90-40 v. Chr.), röm. Moralist
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