Leserbrief and die WAZ
Ich bin 50 Jahre alt, seit langem arbeitslos so gut wie nicht vermittelbar. Ich habe nicht unerhebliche Schulden, und meine Ehe ist gescheitert. Gesundheitliche und seelische Tiefs sind an der Tagesordnung.
Denke ich an die Folgen des Tsunamis, an das Elend nach dem Erdbeben in Pakistan, an die Hilflosigkiet vieler Menschen in New Orleans, so bin ich dankbar für das Arbeitslosengeld II und die Hart IV-Gesetzgebung. Ich bin dankbar dafür, dass ich in dieser Situation ein Dach über dem Kopf habe, dass meine Wohnung warm ist und dass ich 345 Euro im Monat zur Verfügung habe.
Ich finde die ganze Diskussion darüber, wie schlecht es uns angeblich geht, im Angesicht dessen, was auf der Welt geschieht, einfach nur erbärmlich. Oder steht irgendwie geschriebn, das Wohlstand, wie wir ihn kennen, ein verbrieftes Unrecht ist?
anonymer Verfasser, der WAZ-Redaktion bekannt 30.12.2005
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