Donnerstag, 5. Februar 2009
Die Mittagszeitung
Die Mittagszeitung
Korf erfindet eine Mittagszeitung,
welche, wenn man sie gelesen hat,
ist man satt.
Ganz ohne Zubereitung
irgendeiner andern Speise.
Jeder auch nur etwas Weise
hält das Blatt.
Christian Morgenstern (1871-1914)

Das Wetter heute bei uns im Reviere: Gemischt! Mal Sonne, mal Regen, um 7 Grad. Das Wochenende naht. Haltet die Ohren steif.
Mittwoch, 4. Februar 2009
We love ...
NRW versucht nun mit verschiedenen Kampagnen das Bundesland Nordrhein-Westfalen als das Land der "Kreativen Ökonomie", als den "wirtschaftlichen Motor im Zentrum Europas" international darzustellen. Um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, aber auch die kulturellen Qualitäten nach außen zu kommunizieren und für ein attraktives Lebensumfeld und einen hervorragenden Wirtschaftsstandort zu werben, hat das Land die Werbung unter das Motto: WE LOVE THE NEW gestellt.
Natürlich holt man sich dann auch geeignete Werbepartner mit ins Boot. Menschen die Beispiele für erfolgreiche Karrieren in NRW auswiesen oder auch Prominente aus dem Sport, die in ihrem Leben alles erreicht haben und deren Erfolgsgeschichte für das Land sprechen soll.
Für die neueste Aktion hat man sich den früheren Formel 1 Piloten Michael Schumacher ausgesucht mit der Begründung: "...da er in der Formel1 alles erreicht hat, stellt sich Michael Schumacher jetzt neuen Herausforderung und startet auf zwei statt auf vier Rädern. Ein typischer Nordrhein-Westfale eben.

Das soziale Engagement des 1969 in Hürth-Hermülheim geborenen M. Schumachers, der seine sportliche Karriere in Kerpen begann, ist hinreichend bekannt, aber nun seine Hobbyfahrkünste auf dem Motorrad als Innovation darzustellen, finde ich ziemlich gewagt und als Griff ins Fettnäpfchen. Zumal die Familie ab 1996 in der Schweiz, in Vufflens-le-Château, wohnte und seit 2008 in Gland am Genfer See. Dieser typische Nordrhein-Westfale ist Wahlschweizer und bekennt sich auch ganz offen zu dem "Warum". Schumacher gilt als einer der reichsten Schweizer Einwohner. Als Grund für diesen Wohnsitz nennt Michael Schumacher selbst Steuerflucht ("An der Schweiz hat mich auch gereizt, dass ich ein vernünftiges Steuerabkommen aushandeln konnte").
Da mag sich Michael Schumacher noch so verliebt an sein aufgebocktes Motorrad kuscheln -Â als typischer Nordrhein-Westfale vermag er mich und sicherlich auch andere in NRW nicht zu überzeugen.
Diese Rolle hätte ich eher dem ehemaligen Schalke-Manager und "Bürger des Ruhrgebiets" Rudi Assauer zugetraut. Wenn der nach der Trennung von Tatort-Kommissarin Simone Thomalla und nun mit seinem neuen Veltins-Partner Bruce Willis gesagt hätte: WE LOVE THE NEW, das hätte ich ihm als dem typischen Nordrhein-Westfalen glatt und in aller Freundschaft abgenommen!!Â
Kommt gut in den heute trüben Tag! Â
Dienstag, 3. Februar 2009
Futterneid
Das Wildlife der Wasservögel am Berger See zu beobachten ist gerade in der Winterzeit immer wieder faszinierend.
Am Anfang steht immer eine friedliche, ruhige Atmosphäre. Alle stehen auf dem dünnen Eis so vor sich hin, aber wehe, wenn etwas Futter ruft.
Dann kommt nicht nur Leben in die ruhige Gesellschaft, sondern dann beginnt eine richtige Hetzjagd, um die Beute in Sicherheit zubringen, zu verteidigen oder sie dem anderen wegzuschnappen. Hauen, stechen, untertauchen, den Gegner umzingeln oder gar auf seinem Rücken zu landen sind nur ein paar der Strategien, den Beuteinhaber zu zermürben und selbst seine Begehrlichkeiten, Gier und Triebe zu befriedigen. "Futterneid" nennt man dieses Phänomen. Das ist eine Art "Freestyle-Taktik", die man auch im menschlichen Zusammenleben nicht selten beobachten kann. Da richtet sich dummerweise der Futterneid auch gegen Diäten.
Danach liegt der See wieder ruhig als wäre nichts geschehen. Abendstimmung macht sich breit.
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Es ist sehr glücklich für uns, daß Klugheit und Höflichkeit ihren Mantel darüber decken und uns nicht sehen lassen, wie allgemein das gegenseitige Übelwollen ist.
Arthur Schopenhauer (1788-1860), deutscher Philosoph
Montag, 2. Februar 2009
Spurensuche
Die Spuren, die die Wasservögel auf dem mit Schnee gepuderten Berger See hinterlassen hatten, fand nicht nur der Fotograf interessant. Auch bei seiner Begleiterin erweckte es gleich Emotionen. "Deine Spuren im Sand..." hörte ich sie trotz eisiger Kälte trällern. Genau, die Schlagerspuren, die Howard Carpendale schon 1975 in die Charts gepresst hatte. Unvergesslich der abschließende Refrain in diesem Lied: "Lulelulelulei, Lulelulelulei, ...

Aber Spuren im Sand? Gott sei Dank gab es auch Vico Torriani, der irgendwann in den 60ern "Zwei Spuren im Schnee" beschrieb. Mit jenem ebenfalls unvergesslichen Refrain: "Und die eine Spur ist Deine, und die and're Spur ist meine ..."

Trotz romantischer Gedanken, so richtig warm wurde uns nicht. Der Wind war doch zu frostig, aber einen Verursacher der Seespuren konnten wir leicht ausmachen. Ein Blässhuhn, das schnellen Schrittes über das Eis ging.
Euch allen einen angenehmen Start in den Februar, der sicherlich auch Spuren hinterlassen wird. Passt auf Euch auf!
Sonntag, 1. Februar 2009
Hamamelis
Hamamelis oder auch Zaubernuss genannt blühen meistens vor dem Blattaustrieb. Die kopfigen Blütenstände enthalten nur drei bis vier Blüten. Die zwittrigen Blüten sind vierzählig. Die vier Kelchblätter sind behaart. Es sind die ersten Boten die im Januar und Februar ein frühlingshaftes Zeichen in der grauen, matschigen Gartenwelt setzen.

In der blüten- und farbenlosen Zeit sind sie die ersten Highlights, selbst bei Temperaturen unter Null Grad oder gar Schnee.Â
Die Zaubernuss ist aber nicht nur eine Zierpflanze, sondern hat auch heilende Kräfte.

Angewendet werden Zaubernussblätter bei leichten Hautverletzungen, lokalen Entzündungen der Haut und Schleimhäute; Hämorrhoiden und bei Krampfaderbeschwerden. In der Volksmedizin erfolgt eine Gabe auch innerlich bei Durchfallerkrankungen. Die Wirkungen beruhen auf dem Gehalt an Gerbstoffen (blutstillend und entzündungshemmend).
Mit einem Gedicht verabschiede ich mich in den Sonntag und wünsche Euch allen einen schönen Tag. In GE war die Landschaft am Morgen leicht weiß gepudert, aber nun scheint die Sonne und es sind auch ein paar Wolken zu sehen.
Sehnsucht nach dem Frühling
O wie ist es kalt geworden
und so traurig, öd' und leer!
Rauhe Winde wehn von Norden,
und die Sonne scheint nicht mehr.
Auf die Berge möcht' ich fliegen,
möchte sehn ein grünes Tal,
möcht' in Gras und Blumen liegen
und mich freun am Sonnenstrahl.
Möchte hören die Schalmeien
und der Herden Glockenklang,
möchte freuen mich im Freien
an der Vögel süßem Sang.
Schöner Frühling, komm doch wieder,
lieber Frühling, komm doch bald,
bring uns Blumen, Laub und Lieder,
schmücke wieder Feld und Wald!
Heinrich Hofmann von Fallersleben (1798-1874)
Samstag, 31. Januar 2009
Getauscht
Einfach nur getauscht hat meine Frau Brigitte gestern ihr Fahrzeug. Alt gegen neu.

Selbst die Kennzeichen sind fast identisch. Auch wenn die Modefarbe bei Autos momentan Weiß (ob Ibisweiß oder Casablancaweiß)Â ist, blieb sie bei Schwarz, einem Saphirschwarz. Die Farbskalen bei Autos klingen wie Musik. Das reicht vom schnöden Rost, Aeroblau, Champagner Silber, Schilfgrün bis zum Green Spirit.
Das ist fast ähnlich wie in der Fashion-Welt. Matsch oder Schlamm sieht man oft vor der Haustür, waren aber Modefarben. Die Stars und Sternchen von heute, zumindest bei der Verleihung des "Golden Globe" zu sehen, tragen Eierschale. Ob Eva Mendes oder Angelina Jolie bis hin zu Sandra Bullock, alle in Eierschale. Ob von freilaufenden Hühnern ist nicht bekannt.
Euch noch einen schönen, ausgeglichenen Samstag. Die augenblicklichen Temperaturen hier in GE -3 Grad , gefühlte -9 Grad. Sonnig bei strahlend blauem Himmel.
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Um zu begreifen, dass der Himmel überall blau ist, braucht man nicht um die Welt zu reisen.
Goethe (1749-1832)
Der Ball rollt wieder
Seit gestern rollt wieder der Ball in der Bundesliga. Die Durststrecke der Fußballfans ist vorbei. Zum Auftakt gab es dann auch einen echten Knüller im Nord-Süd Derby mit dem HSV gegen die Bayern aus München (1:0). Die HSV-Fans sorgten mit ihrem Vereinslied "Hamburg, meine Perle" für die richtige Atmosphäre. Das spannende Spiel ist schnell erzählt. Die Hamburger kauften den Bayern in der Hamburger Arena den Schneid ab, Tormöglichkeiten gab es hüben wie drüben, den Bayern fehlte der "Bayerndusel", und so konnten die Hamburger am Ende nicht unverdient als Sieger den Platz verlasssen und zumindest bis heute die Tabellenführung übernehmen.
Meine Schalker müssen heute in Hannover antreten, gerade bei dem Verein, der den Bayern die letzte Niederlage zugefügt hat. Wir werden sehen wie sie die Winterpause überstanden haben. Am Vereinslied: "Zeig mir den Platz in der Kurve" soll es nicht liegen. Mit einem Sieg kann man den Anschluss an die Spitze wieder herstellen und das Saisonziel erreichen. Ich bin gespannt.









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