Donnerstag, 14. August 2008
Keiner kommt an Gott vorbei ...
"Keiner kommt an Gott vorbei außer 'Stan' Libuda." So hieß es einst in der "Glückauf-Kampfbahn" als Reinhard Libuda (1943-1996) mit seinen Dribbelings als legendärer Rechtsaußen nicht nur die Zuschauer begeisterte, sondern seine Gegner auf einem Bierdeckel schwindelig spielte.
Johannes Paul II. (Karol Wojtyla aus Polen)Â war noch zu seinen Lebzeiten Ehrenmitglied "auf Schalke" geworden. Diese Wertschätzung wurde ihm nicht nur als sportbegeistertem Geistlicher zuteil, sondern war gleichsam auch eine Adelung für die vielen Landsleute aus seiner Heimat, die im Ruhrgebiet seßhaft geworden sind und vor allem in Gelsenkirchen zu den treuen Fans der "Knappen" gehörten.
In der Veltins-Arena "AufSchalke" gibt es auch eine kleine Kapelle. "Sie soll eine Rückzugsmöglichkeit bieten, Besinnung ermöglichen und Raum für den "inneren Zweikampf" lassen." 2001 wurde die Kapelle in einem ökumenischen Gottesdienst feierlich eingeweiht. Seitdem dient sie als Ort für Hochzeiten, Taufen und Gottesdienste und weitere kirchliche Veranstaltungen. Nach dem Camp Nou in Barcelona ist die VELTINS-Arena das zweite Stadion in Europa, das ein Gotteshaus beherbergt.
Bei so viel Glaubens- und Gottverbundenheit, was lag da näher als ein eigenes Bibelwerk zu schaffen und zu veröffentlichen. Der Ennepetaler Eckhard Stolz kreierte die erste Schalker Bibel. Dass Fußball gerade "Auf Schalke" wie eine eigene Religion oder Philosophie ist, wird nunmehr nicht nur im Vereinslied deutlich.
So ist der Pressemitteilung zur neuen Schalker Bibel zu entnehmen:
"DIE SCHALKE-BIBEL" ist nicht etwa ein kultiger Schalke-Ratgeber, sondern tatsächlich eine komplette Bibel mit Altem und Neuem Testament sowie den Psalmen.
Das Besondere daran:
SO4-Präsident Josef Schnusenberg, Manager Andreas Müller, Kapitän Marcelo Bordon und andere Spieler des FC Schalke erzählen darin, in ganz persönlichen Geschichten von ihren Erfahrungen mit dem Glauben an Gott.
Mit "Kevin allein Zuhaus" beispielsweise beschreibt Vize-Europameister Kevin Kuranyi, wie sehr die Enttäuschung der verpaßten Fußball-WM im eigenen Land 2006 an ihm genagt hat, aber auch, wie hilfreich er gerade in solch schwierigen Phasen des Lebens den Glauben an Gott empfindet.
Völlig außergewöhnlich für das harte Geschäft Bundesliga:
Der Nachfolger des legendären "Schalker Kreisel" ist ein echter Schalker Bibelkreis, zu dem sich die Spieler regelmäßig vor den Spielen im Zimmer von Kapitän Bordon einfinden.
Selbst Manager Andreas Müller nimmt an dieser modernen Form des Team-Buildings mit anschließendem Gebet teil.
Ein weiterer Beleg dafür, daß Schalke 04 in der Bundesliga tatsächlich der "etwas andere Club" ist.
Wo sonst kommen zur Saison-Eröffnung (wie jüngst am 20. Juli) 80.000 Fans – dort wurde "DIE SCHALKE-BIBEL", mit großem Schalke-Emblem auf dem Cover, den Fans erstmals offiziell vorgestellt.
Mit eigener Kapelle im Stadion und jetzt sogar mit eigener Schalke-Bibel, wer weiß, vielleicht naht nach 50 Jahren des Wartes auf die Meisterschaft ja schon bald die Erlösung?"
Die 1.680 Seiten starke Bibel ist im R. Brockhaus Verlag erschienen. Preis € 14,95.
Es könnte auch sein, dass die Lektüre der "Heiligen Schrift" den "Königsblauen" Flügel verleiht. Sie könnten sie so manches Mal gut gebrauchen.
Samstag, 9. August 2008
GE-ehrt
Die Stadt Gelsenkirchen, die bei vielen Umfragen immer auf den letzten Rängen landete, ist in diesen Tagen ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung kam von den Vereinten Nationen. Dabei wird GE in besonderem Maße für das Engagement im Bereich der Bildung der Bewohner zur aktiven Gestaltung einer ökologisch verträglichen, wirtschaftlich leistungsfähigen und sozial gerechten Umwelt ausgezeichnet. Na, das ist doch schon mal ein positiver Schritt nach vorne.
Dennoch gibt es seit gestern einen Vermoutstropfen im städtischen Museum. Dort fand ein dreister Kunstraub statt. Drei Werke von Nolde, Kirchner und Müller wurden von dem Täter mit einer Drahtschere einfach von der Wand abgeknipst und unbehelligt mitgenommen. Der Wert der Kunstwerke (Aquarell "Frauenbildnis von Nolde, "Kopf Dr. Pauli" von Ernst Ludwig Kirchner und Otto Müllers "Vier Akte auf Waldlichtung) beläuft sich auf einige 10.000 Euro. Die Tat schien offensichtlich geplant gewesen zu sein.
Was aber den Bürger erschüttert ist die Tatsache, dass der gesamte Museumsbestand mit über 3000 Kunstwerken weder gegen Diebstahl, Feuer oder andere Schäden versichert ist. Zugegeben, wir sind nicht der Louvre, wo Wachpersonal oder Alarmanlagen Bilder sichern und schützen, aber das Argument, dass kein Geld für die Versicherungsprämie da ist, erscheint mehr als provinziell.

Städtisches Museum in Buer
....................................................
Es gibt Sammlungen von Kunstwerken, die weder eine Leidenschaft, noch einen Geschmack, noch eine Intelligenz verraten, nur den brutalen Geschmack des Reichtums.
Edmond Huot de Goncourt, (1822-1896), französischer Sozialromancier
Sonntag, 29. Juni 2008
Warum Spanien nicht singen kann
Auch heute im Finale der Europameisterschaft, werden die Kameras bei den spanischen Nationalspielern keine Lippenbewegungen beim Abspielen ihrer Nationalhymne einfangen können.
Marcha Real („Königlicher Marsch“) ist die Nationalhymne von Spanien. Sie ist aber eine der wenigen Nationalhymnen ohne Text.
Die spanische Nationalhymne ist eine der ältesten in Europa, der Ursprung ist unbekannt. Erstmals erwähnt wird sie in einem Dokument von 1761, "Libro de Ordenanza de los toques militares de la InfanterÃa Española" von Manuel de Espinosa mit dem Titel Marcha Granadera (Grenadiermarsch), allerdings ohne Nennung eines Komponisten.
Im Juni 2007 beschloss man in Spanien, dass es Zeit sei, der spanischen Nationalhymne nach über 250 Jahren endlich einen Text zu geben, denn gerade die Sportler waren es, die dies z.B. bei Oympischen Spielen bemängelten. Folglich hatte man einen Wettbewerb ausgeschrieben. Aus über 7000 Einsendungen wählte die zuständige Jury auch einen aus. Vorgestellt wurden alte Melodie und neuer Text am 21. Januar 2008 auf einer Sportgala in Madrid, gesungen von keinem Geringeren als dem spanischen Startenor José Plácido Domingo.
¡Viva España! / Cantemos todos juntos / con distinta voz / y un solo corazón.
Hoch lebe Spanien! / Lasst uns gemeinsam singen / mit verschiedenen Stimmen / und einem Herzen. ....
Als Autor wurde ein 52 Jahre alter Arbeitsloser vorgestellt. Er habe einen Text für die gewöhnlichen Bürger schreiben wollen. Die Regierung und die Opposition kritisieren die Strophen jedoch als zu nationalistisch und als eine Erinnerung an die Franco-Diktatur. Sie distanzierten sich von dem neu geschaffenen Werk.
In der Bevölkerung stieß der als banal und veraltet kritisierte Text ebenfalls auf wenig Begeisterung.Â
So bleibt den Nationalspieler auch heute nur ein leises Mitsummen, wenn die Nationalhymne ihres Heimatlandes vor dem Finale erklingt.
Montag, 16. Juni 2008
Geschmacklos
Deplaziert und geschmacklos finde ich einfach den Aufmacher der heutigen BILD(ähnlich wie beim polnischen Ableger zum damaligen Spiel Deutschland-Polen)) zum EM-Knüller Deutschland gegen Österreich. Liebe BILD, es gibt Leute, die sind an manch einem Würstchen erstickt oder haben sich daran die Zähne ausgebissen.

Da muss unsere DFB-Elf erst einmal zeigen, dass sie nicht wie gegen Kroatien wie die letzten Würste spielen, verwurstet werden und dann die Reise in die Heimat antreten müssen;-)) Durch Taten überzeugen, nicht mit Sprüchen, sonst landet man auch schnell als Cordoba-Schnitzel auf Wiener Tellern.
Nun denn, ich bin wirklich gespannt auf die Leistungen unserer Mannschaft. Am Wetter wird es nicht liegen. Das soll nämlich ausnahmsweise mal top sein am Abend.
Die Schweiz hat sich gestern mit Würde und einem 2:0 Erfolg gegen eine portugiesische B-Elf aus dem Turnier verabschiedet. Dank gebührt den Gastgebern!
Die Türken haben zum Schluss noch ein verloren geglaubtes Spiel gedreht und Tschechien mit 3:2 in einem Wahnsinnsspiel bezwungen. Sie haben ihr Ziel, das Viertelfinale, erreicht. "Dumm gelaufen" kann man den Tschechen nur als Trost mit auf den Weg geben. Die Türken wähnen sich nun schon vor den Toren Wiens; aber wie ich neulich schon berichtet habe, da gibt es noch dieses wehrhafte Völkchen, die Kroaten, die im Laufe der Geschichte solche Zwischenfälle stets bereinigt haben ...smile. Darauf verlasse ich mich mal;-)!
Heute Abend wünsche ich uns allen ein wunderbares, spannendes Fußballspiel, und dann schaun wir mal, wer am Ende lachen darf. Viel Spaß - wir lesen uns!
...........................................
Der Herr sei um dich herum, um dich zu verteidigen, wenn andere über dich herfallen.
Altirischer Segenswunsch
Dienstag, 10. Juni 2008
Notbremse bei Zentral-Abi Mathe
Ziemlich spät kommt das Einsehen des Schulministeriums in NRW, die Abi-Klausur in Mathematik zu wiederholen. Seit Wochen ist schon unverkennbar, dass da Fehler bei der Aufgabenstellung gemacht worden sind. Doch die Verantwortlichen versuchten zu verharmlosen, verwiesen auf das Widerspruchsrecht, doch die Empörung wuchs. Nun reagierte das Ministerium. Am kommenden Dienstag gibt es für einen Teil der Abiturienten die Chance auf eine Wiederholung. Die Pressemitteilung des Ministeriums spricht von "einer unbürokaratischen Lösung im Zentralabitur", Lehrer, Gewerkschaftler und Elternvertreter von einem "Skandal" oder einem "Klops". Chaotische Verhältnisse!
Für einige Schüler im Emscher Lippe-Land sind die Abiturprüfungen doch noch nicht vorbei.
Weil die Aufgaben "Basketball" und "Oktaeder" zu schwierig waren, dürfen sie ihre Mathe-Klausuren nachschreiben. Dafür müssen sich die Schüler aber schon bis Freitag anmelden - am Dienstag in der kommenden Woche findet die Klausur statt. Schon zwei Tage später müssen die Noten stehen, damit die Schüler sich auch an Unis einschreiben oder auf Lehrstellen bewerben können. Nicht an allen Schulen im Emscher Lippe-Land gab es übrigens Probleme mit den Matheklausuren, so berichtete das heimische Lokalradio REL.
Man weiß außerdem noch nicht, was passiert, wenn die Schulen bis dahin nicht alle betroffenen Schüler erreicht haben. Es ist Urlaubszeit und manche sind schon ab in den Süden!
Dennoch viel Erfolg allen Nachschreibern!
............................................
Das Allertörichtste, Wertloseste und Falscheste zur Erkenntnis der Fähigkeiten und des Könnens eines jungen Menschen sind: Examina.
 Johannes Friedrich Freiherr von Cottendorf Cotta, (1764-1832)Â
Sonntag, 8. Juni 2008
Wieder eine Wasserschlacht?
Für die Auftaktpartie unserer Nationalmannschaft gegen Polen in Klagenfurt ist Regen vorhergesagt. Das weckt Erinnerungen:
Als Wasserschlacht von Frankfurt (in manchen Medien auch "Regenschlacht von Frankfurt" genannt) wird das letzte Zwischenrundenspiel der Gruppe B bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 zwischen den Nationalmannschaften der Bundesrepublik Deutschland und Polen am 3. Juli 1974 bezeichnet.
Kurz vor dem Spiel, das über den Finaleinzug entschied, hatte ein Wolkenbruch das Spielfeld im Frankfurter Waldstadion unbespielbar gemacht und nach Ligamaßstäben wäre es wohl auch nicht angepfiffen worden, doch der enge Spielplan eines WM-Turniers führte zur Entscheidung, das Spiel stattfinden zu lassen. Die Feuerwehr musste mit Pumpen und Walzen das Feld von den gröbsten Wassermassen befreien, so dass der österreichische Schiedsrichter Erich Linemayr mit 30-minütiger Verspätung das Spiel vor 62.000 Zuschauern letztendlich anpfeifen konnte.
Aufgrund der schwierigen Platzverhältnisse konnten die Polen, die gemeinhin als die spielerisch bessere Mannschaft galten, ihre technische Überlegenheit nicht ausspielen und verloren mit 0:1. Held des Spiels auf deutscher Seite war vor allem Torhüter Sepp Maier, der mehrmals mit Glanzparaden retten musste, oft allerdings mit Unterstützung von Pfützen vor seinem Tor. (Quelle: wikipedia)
[Hier] gibt es ein Video von der "Regenschlacht in Frankfurt". [Hier] ein paar Impressionen von unvergesslichen Duellen gegen Polen.
Auch heute rechnet man aufgrund einer instabilen Wetterlage mit Regenschauern am Wörthersee. Die Wetterprognose für die kommenden EM-Tage ist sogar noch schlechter: "Wir sind uns mittlerweile sicher, dass am Mittwoch bzw. Donnerstag eine markante Kaltfront die Alpen von Nordwesten her überquert und die Temperaturen damit ordentlich zurückgehen. Schneefall ist dann bis 1500 Meter herab möglich", sagt der Wetterdienst meteomedia voraus.
Ob das sogenannte "Fritz Walter Wetter" den Deutschen hilfreich sein wird, bleibt abzuwarten. Die Statistik spricht für unser Team: keine Niederlage, vier Unentschieden und elf Siege!
Drücken wir unserer Mannschaft mal kräftig die Daumen und uns trotz Hetzkampagnen der polnischen Boulevardpresse, für die sich der polnische Trainer öffentlich entschuldigt hat, ein spannendes und gutes Spiel. Vielleicht sorgt der Regen auch für Abkühlung unter erhitzten Fan-Gemütern wie das ORF zu berichten weiß. Ab 20:45 Uhr können wir im ZDF live dabei sein. Da werden wir dann schlau gemacht!
Samstag, 7. Juni 2008
Tanz auf dem Rasen beginnt
Nun, heute ist es soweit. Am Abend rollt der erste EM-Ball 2008.
...und in den Zeitungen gibt es dann auch immer ganz tolle Erkenntnisse zu lesen, auf die ein normaler Mensch gar nicht kommen würde ...
Bei der Vorstellung des Favoritenkreises titelte die WAZ am 6.6.08 im Sportteil
"Einer wird gewinnen." Ja, jetzt mal ehrlich, wer hätte das gedacht.
oder
"Auf dem Papier mag Deutschland ja Favorit sein, aber wir spielen ja auf Rasen." (Guss Hiddink, Trainer von Russland)
Ja, da kann man doch nur froh sein, dass man noch rechtzeitig vor Beginn des großen Fußballereignisses aufgeklärt wird und nicht ganz so blöd vor dem TV sitzt.
Nun, der ein oder andere wird sich auch fragen, wer wird denn nun Europameister 2008? Ich habe da meine ganz persönliche Vision, ich gebe zu, sie ist auch etwas gewagt: Deutschland!
.... mit einem glücklichen 1:0 Sieg über Italien. Eigentor von Luca Toni nach Flanke von Miro Klose. Das ist ein eingespieltes Team, die kennen ihre Laufwege. "Luca Toni", so der italienenische Coach vor Beginn des Turniers, "ist immer wieder gut für ein sogenanntes 'schmutziges Tor' ". Der Italiener wird stürmisch gefeiert, zumindest hier in Deutschland, Ehrenbürger von Bayern, erhält das Bundesverdienstkreuz und einen lebenslangen Vertrag beim FC Bayern München. Alles klar?
.. und wer morgen Abend vielleicht bei der Österreichischen Nationalhymne mitsingen will, dem sei gesagt, dass sie inzwischen mehrere Veränderungen erfahren hat.
"Gott erhalte Franz, den Kaiser,
Unsern guten Kaiser Franz!
Lange lebe Franz, der Kaiser,..." nach der Haydn-Hymne ist nicht mehr, das ist schon lange her, das singen höchstens noch die Bayern-Fans. [vgl. Kaiserhymnen]
Heute lauten die Textzeilen ...
"Land der Berge, Land am Strome,
Land der Äcker, Land der Dome,
Land der Hämmer, zukunftsreich! ..."
Mozarts Bundeslied ist die neue Bundeshymne.
Übrigens, das Wetter ist auch in EM-Stimmung!
.......................................
Es ist ja unvermeidlich, Fehler zu machen, aber die Menschen verzeihen das ja nicht leicht.
Demokrit (460-370 v. Chr.), griechischer Naturphilosoph






Kommentare