Donnerstag, 22. November 2007
Über Abschreiber und Doktortitel
Das Internet macht Studenten vieles leichter. Für so manche Hausarbeit wird zunächst online nachgeschaut, was andere schon zum Thema geschrieben haben. Einzelne mit genügend krimineller Energie übernehmen sogar ganze Passagen.
Das bleibt inzwischen immer häufiger durch Picapica.net nicht mehr unentdeckt. Das Programm, das Informatiker der Bauhaus-Universität Weimar entwickelt haben, ist in der Lage, Textübereinstimmungen zu finden. So lässt sich beispielsweise zeigen, ob in eine Doktorarbeit Teile anderer im Internet veröffentlicher Texte eingebaut wurden.
In diesem Zusammenhang macht mich dann ein "unmoralisches Angebot" misstrauisch. "Möchten Sie einen Doktortitel führen?", preist da ein obskurer Anbieter den "Weg zur akademischen Würde" und zu "Prestige" an, wenn man zwar erfolgreich im Beruf ist, "aber keine Zeit für ein jahrelanges Promotionsverfahren hat".
Nach GB, so lässt zumindest die internationale Vorwahl vermuten, soll man nur kurz zurückfaxen, Doktor- oder Professoren-Wunschtitel ankreuzen und schon klappt's "diskret, schnell und legal" mit dem akademischen Titel. Auch ohne Abitur und Studium versteht sich.
Die Frage, ob das alles koscher ist, ist wohl das einzig Akademische an diesem zweifelhaften Angebot.
Ihr müsst also damit leben, leider keinen Prof. Dr., sondern nur den titellosen Lucki zu kennen, der Euch aber um so herzlicher einen wunderbaren Tag wünscht.
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Man kann kein perfekter Arzt sein, wenn man selber nicht schon einmal Patient war.
James Paget (1814-99), Chirurg
Mittwoch, 21. November 2007
Machen Blondinen Männer blöd?
Das Vorurteil, dass nämlich blonde Frauen nicht besonders helle sind (wir kennen die Blondinenwitze), hat vor allem Einfluss auf die geistigen Fähigkeiten der Herren.
Das ist nicht die Meinung des Verfassers dieses Artikels, sondern das behaupten französische Wissenschaftler. Weil Männer davon ausgehen, dass Blondinen dümmer seien, versuchen sich sie sich diesem Niveau anzupassen. Als Beweis diente folgendes Experiment: Bei einem Test schnitten die Männer schlechter ab, die vorher ein Foto einer Blondine gesehen hatten.
Schenkt man dem nun Glauben, so muss die Männerwelt wohl zukünftig Scheuklappen oder die Blondinen Kopftücher tragen ..;-) Zuhause, so scheint es, bin ich zumindest wenig gefährdet. Gattin ist sehr dunkelhaarig, Hund auch!
... oder wir wiederholen das Experiment noch einmal. Macht man ja in der Schule auch so, wenn ein Test schlecht ausfällt ...smile.
Samstag, 17. November 2007
Oh Tannenbaum - warum wirst du wieder teurer?
Noch ist der Kauf eines Weihnachtsabums reichlich früh, doch die unfrohe Botschaft hat den Markt schon erreicht: In diesem Jahr müssen wir tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahr. Rund 18 Euro wird der Christbaum pro Meter kosten . Das ist eine Preissteigerung von 20 Prozent mehr als im letzten Winter.
Nun inzwischen sind wir Bürger an ungeliebte Investitionen gewöhnt. Da wird die Butter für den Christstollen teurer, das Benzin für den Transport aller Weihnachtsgeschenke und auch der Strompreis für die Lichterketten ist gestiegen. Wer weiß, ob manch Weihnachtsbaum überhaupt im Lichterglanz erstrahlen wird.
Die Schuldigen sind immer schnell ausgemacht. Da sind es die Chinesen, die plötzlich ihre Liebe zu Molkereiprodukten entdeckt haben und deshalb die Preise ruinieren. Beim Sprit sind es die künstliche oder kriegsbedingte Verknappung des Rohöls, das Gewinnstreben der Ölmultis, Streiks, schlechtes Wetter etc. und beim Strom ist es die Habgier der Energiekonzerne oder Preisabsprachen, die unser Weihnachtsgeld deutlich kürzen.
Auch bei den Tannenbäumen gibt es Schuldige. Der Grund dafür liegt schon acht Jahre zurück. Die Betriebe in Dänemark - die Hauptexporteure für die Nordmanntannen - können die Nachfrage nach dem beliebten Nadelbaum kaum noch bedienen, weil sie damals aus ökonomischen Gründen auf das Anpflanzen der Nadelbäume verzichtet haben und stattdessen die Baumschulflächen in Ackerland umgewandelt haben. Dafür bekamen die dänischen Bauern Subventionen von Seiten der Europäischen Union.
Es ist da wenig tröstlich zu hören, dass mittlerweile die Bauern die Nordmanntannen wieder anpflanzen. Ob wir einen "Preissturz" noch erleben werden, ist ungewiss, sicherlich aber unwahrscheinlich ;-)). In Dänemark kostet ein Meter Nordmanntanne in diesem Winter 120 Kronen, umgerechnet 15,24 Euro.
Nur gut, dass wir die Sauerländer haben, die nämlich sorgen dafür, dass die Preise für Blaufichte und Nobilistanne mit etwa zehn bis zwölf Euro unverändert bleiben.
Vielleicht gelingt es uns doch noch am Weihnachtsfest in das Lied einzustimmen ... "Der Christbaum ist der schönste Baum, den wir auf Erden kennen ..."
In diesem Sinne noch einen schönen Novembershoppingsamstag. Es ist kalt draußen! Selbst auf Mallorca hat ein starker Temperatursturz für den ersten Schneefall gesorgt. Der höchste Berg Puig Major (1445 m) ist seit gestern von einer dicken Schneeschicht bedeckt.

Es ist dafür gesorgt, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen.
Goethe (1749-1832), deutscher Dichter
Freitag, 16. November 2007
Die Nacht der Gewohnheit
Es gibt solche Momente, die das Leben schreibt. Da ist der Kollege, der mit einer Kaffeetasse neben mir Platz nimmt - und als er trinken will , staubte ihm das Milchpulver um die Nase. Er hatte im Gespräch einfach den Kaffee vergessen. Das sind dann die Details, die manchmal über den Erfolg und Misserfolg eines ganzen Tages entscheiden können. Vielleicht trinke ich deshalb den Kaffee lieber schwarz ...
Im Sauerland, so las ich, wollte nun ein älterer Herr am späten Abend tanken. Was er auch tat - und nach Hause ging. Ohne seinen Wagen, versteht sich. Den nämlich ließ er an der Zapfsäule stehen. Immerhin hatte er seine Rechnung bezahlt. Er wohnt direkt neben der Tankstelle, und nun könnte man mutmaßen, dass er wohl öfter den "Tatort" aufsucht, um dort Zigaretten oder Getränke zu kaufen. Die Nacht der Gewohnheit? Vielleicht erlitt der gute Mann auch einen Benzinschock. Soll in diesen Tagen ja auch vorkommen.
 Kommt gut ins Wochenende, Winterreifen nicht vergessen!
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Man muss etwas Neues machen, um etwas Neues zu sehen.
Georg Chritoph Lichtenberg, (1742-1799), Physiker
Mittwoch, 31. Oktober 2007
Reformation oder Halloween
Die Protestanten in aller Welt begehen den Reformationstag am 31.Oktober in Erinnerung an den 31. Oktober 1517. An diesem Tag veröffentlichte Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Missbrauch des Ablasswesens und die Glaubensentfremdung der katholischen Kirche. [Thesenanschlag an die Kirche von Wittenberg]. Der Thesenanschlag an der Wittenberger Schlosskirche gegen den Ablasshandel gilt als Beginn der Reformation. Der Reformationstag ist gesetzlicher Feiertag in den deutschen Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Doch wenige nehmen heutzutage noch Notiz von diesem historischen Ereignis. Vielmehr im Blickpunkt steht das zufällig auf das gleiche Datum fallende Halloween-Fest. Als Halloween wird ein Fest am Vorabend von Allerheiligen in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November bezeichnet, das ursprünglich vor allem im katholischen Irland gefeiert wurde und von ausgewanderten Iren auch nach Nordamerika gebracht wurde. Das Allerheiligenfest am 1. November hat sich von Rom aus verbreitet, das Wort "Halloween" geht vermutlich auf das Wort "All Hallows’ Eve" (Vorabend von Allerheiligen) zurück.
Dass der Ursprung in einem keltischen Brauchtum zu finden sei, hält sich hartnäckig, ist aber wissenschaftlich nicht zu belegen. Helge Gerndt hält dies für völligen Quatsch und rechnet solche Behauptungen der "Kuriositäten-Literatur" zu. Dennoch ist der Abend ein Spaß für Groß und Klein (Masken-Party, Monster-Time, Winterkarneval, Gruselspaß der Spaßkultur). Die "Halloweener" entzögen sich durch den angesagten Kürbis-Spektakel der depressiven Aura von traditionellen Gedenktagen durch die Flucht in die ironische Maskerade, vermutet die Züricher Anglistin und Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen: "Die Amerikaner hatten immer schon ein spielerisches Verhältnis zu jenseitigen Welten." Harald Baer, Theologe an der Katholischen Sozialethischen Arbeitsstelle in Hamm, rät zur Gelassenheit. Halloween sei "ein weiterer erlebnisintensiver Event" der Spaßgeneration. Prof. Dr. Grünzweig von der Uni Dortmund meint zur Beliebtheit von Halloween: "Zwischen Ostern und Weihnachten gab es bisher eigentlich keinen festen Tag, an dem alle mal so richtig gemeinsam feiern können, mit festen Ritualen und Verkleidungen. Mit Halloween haben wir nun so ein großes Ereignis." Einig ist man sich darin, dass der Fun-Faktor eine Rolle spielt. Der Anlass ist egal; Hauptsache, es ist etwas los. Die zeitliche Nähe zum Karneval mag auch eine Rolle spielen.
Letzteres ist sicherlich auch der Grund für die Verkleidungen, die man aus gruseligen Hollywoodstreifen kennt. Selbst die Rübe aus der Jack-O'-Lantern Legende wurde wegen der höheren Attraktivität zum orangefarbenen Kürbis umfunktioniert. Bei uns ist das amerikanische Original viel gruseliger angelegt, eigentlich schon überamerikanisiert, Vorstellungen von Amerika werden hineinprojiziert. Einen Halloween-Burger wie bei McD* in Dortmund kennt man in den Staaten nicht.
Nein, ich möchte nicht dem Handel und Veranstaltern das Spiel verderben, ebensowenig den Kindern mit ihrem "trick or treat" (Süßes oder Saures) oder den Erwachsenen, die Spaß an diesem Grusel-Fest und der Geisterstunde haben.
Mir stellte sich nur die Frage nach der Wertigkeit von religiösen Tagen. Sie scheinen mehr und mehr in den Hintergrund zu rücken. Aber umgekehrt sieht es auch nicht besser aus. Bei einer Umfrage unter Jugendlichen, was den Halloween bedeute, erhielt man bei dröhnender Discomusik Antworten wie: "Ja, ich glaube das hat was mit Jesus zu tun, wurde der da nicht geboren?"
Nein! Ehrlich nicht! ...aber ich werde darüber nachdenken ...
Die Welt wieder zu Gast
"Die Welt zu Gast bei Freunden" - dieses Motto haben wir noch in Erinnerung und vielleicht auch noch das "Sommermärchen" aus 2006.
Nun dürfen die Gäste wiederkommen, denn der Weltverband FIFA hat sich von der eindrucksvollen Bewerbung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) überzeugen lassen und Deutschland genau einen Monat nach dem Gewinn des Titels erstmals mit der Ausrichtung einer Frauen-Weltmeisterschaft betraut. Im Jahr 2011 wird die Fußball-Welt fünf Jahre nach der berauschenden WM-Party der Männer getreu dem DFB-Bewerbungsmotto "ein Wiedersehen bei Freunden" feiern.
Große Freude herrscht dabei auch im Ruhrgebiet, denn es kann sich nach dem Jahr als Kulturhauptstadt in 2010, auf weltmeisterschaftliche Spiele freuen. Die Stadien in Bochum und Essen sind u.A. als mögliche Austragungsorte für die Frauen-WM auserwählt. Sicherlich werden wir in Deutschland und auch im Revier eine ähnliche emotionale Begeisterung vorfinden wie in 2006. Ob das Wetter so traumhaft sein wird wie damals, dass kann man nicht garantieren. Dennoch freue ich mich auf ein herrliches Fußball-Fest.
P.S.: Manchmal werde ich gefragt, warum ich in meinem Blogg über Fußball schreibe. In einigen Bloggs findet man sogar Hinweisschilder. "Fußballfreier Blogg!" Meine Antwort: Ich liebe Fußball, bin damit groß geworden, habe eine emotionale Bindung an Schalke und freue mich, dass auch der Frauenfußball nun den Stellenwert bekommt, der ihm gebührt, liebe Blogger/innen. Dafür schreibe ich auch wirklich nichts über Harry Potter. Garantiert!

Dienstag, 30. Oktober 2007
Ein guter Jahrgang
Mein Gott, was für ein Wetter. Erst war es in diesem Jahr viel zu warm, viel zu trocken. Dann kam der sogenannte Sommer. Der brachte Kälte, Regen, Überschwemmungen. Dazu Schauer, Gewitter, Niederschläge.
Die Eskimos, so las ich, haben tausend Worte für Schnee. Wir haben nach diesem Sommer mehr für Regen ...
Doch des einen Leid ist des anderen Freud, so sagt man. Zumindest stimmt das bei den Winzern. Die Bordeaux-Weine und auch die hiesigen Weißweine sollen ganz ausgezeichnet werden in diesem Jahr. Dabei wollten die Winzer die Ernte schon verloren geben. Doch der September rette alles. Die Trauben reiften, wie es heißt, sehr homogen.
Je heißer der Sommer, desto besser der Wein! Das ist nicht einmal eine Halbwahrheit. Viel Sonne sorgt zwar dafür, dass in die Beeren viel Fruchtzucker kommt, mit Geschmack hat das aber unbedingt nicht viel zu tun. Vor allem der deutsche Wein lebt vom ausgewogenen Spiel aus Alkohol, Frucht, Säure und ein wenig Restzucker. Nur dann entwickeln sich filigrane Geschmackserlebnisse. Das schätzt der Kenner.
Und uns allen bleibt der Trost, wenn's wieder aufs Dach prasselt: Wenigstens der Wein schmeckt!







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