Sonntag, 6. August 2006
Rechtschreibreform - Runderlass & neuer Ärger
Am Freitag fand ich in meinem Schulpostfach den Runderlass des NRW-Ministeriums für Schule und Weiterbildung zur "Neuregelung der deutschen Rechtschreibung" vor. Dieser bestimmt, dass die Amtliche Regelung ab 1. August für Schulen verbindlich gilt: Und dies: "Bis zum 31. Juli 2007 werden Schreibweisen, die durch die Amtliche Regelung (Stand 2006) überholt sind, nicht als Fehler markiert und bewertet, sondern als veraltet gekennzeichnet."
Die Rechtschreibreform sollte ja vereinfacht werden und allgemeinverständlich sein. Oder doch vielleicht eher allgemein verständlich? Die Frage, ob man das zusammen oder getrennt schreibt, ist nun - nach langem Geschiebe und Gezerre - endlich geklärt: beides ist möglich. Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat sich ganz bewusst für die Möglichkeit verschiedener Schreibweisen entschieden. Irritationen rief die vor kurzem erschienene Neuauflage des Dudens hervor. Denn immer, wenn es verschiedene Schreibweisen gibt, hat die Dudenredaktion eine davon gelb markiert. Das ist dann die so genannte empfohlene Schreibweise. Das gab es noch nie! Trotz der Markierung sollen die Nutzer "eigenverantwortlich entscheiden", so die Empfehlung des Rates!
Doch dem Nutzer bleibt trotz der durchdringenden gelben Markierung die Logik hinter den Empfehlungen verborgen. So empfiehlt der Duden Bindestriche beim "Ein-Euro-Job", aber nicht beim Eineurostück. Er legt auch einen Großbuchstaben bei "Rote Karte" nahe, bevorzugt aber bei "blauer Brief" die Kleinschreibweise. Getrennt schreiben solle man "übel riechen", "wohlriechend" hingegen schreibe man besser zusammen. Da stinkt's doch zum Himmel, oder? "Man muss abwarten, welche Schreibweise sich durchsetzen wird und dann kann man die Regeln anpassen", so eine Sprecherin.
Ganz bewusst ohne Regeln zu schreiben und Fehler zu setzen, davon leben viele kluge Leute in Deutschland recht gut. Richtig schreiben? Pustekuchen! Längst nutzen Werbetexter das Wortspiel. Anfangs setzten Links-Alternative ihre "Statt-Autos" oder "Statt-Führung" von kommerziellem Einheitskram ab. Dann nutzten auch Werbeagenturen den Regelverstoß. Slogans wie die "Die neue Ess-Klasse" und "Mäc love, not war" warben für Hamburger. Als "unkaputtbar" feierte ein Brause-Multi die neue Kunststoffflasche in Anlehnung an die "Unabsteigbaren" vom VFL Bochum. Seit geraumer Zeit bewirbt ein Brauererei, die auch den FC Schalke 04 sponsort, ihre Getränke als "AuVregend exotisch" oder für den "Veirabend". "Das V am falschen Ort - das irritert, das bleibt richtig gut hängen", so die Pressesprecherin.
Sicherlich auch bei unseren Kindern!!
Meine Empfehlung für die "Ess-Klasse" zum heutigen Nachmittagskaffee - ein Windbeutel mit Kirschen und frischer Minze ...smile. Euch allen einen schönen Sonntag!

.................................................
Die Schule sei keine Tretmühle, sondern ein heiterer Tummelplatz des Geistes.
Johannes Amos Comenius (1592-1670), Theologe
Sonntag, 21. Mai 2006
Mein Sonntag
Der Sonntag begann für mich heute recht früh, denn es galt bis zur Mittagszeit acht Rouladen zu kochen, dazu frische Kartoffeln und Spargel. Das Preisniveau bei Spargel hat sich bei uns so um die 3,90 € pro Kilo eingependelt. Es scheint ein wahres Überangebot zu geben. Die dankbaren Abnehmer waren auch alle pünktlich zur Stelle. Ein gelungenes Mahl.
Anschließend habe ich noch ein paar Klausuren korrigiert, die erfreulicherweise mal recht gut ausfielen und ich von einem Drittelerlass keinen Gebrauch machen musste.
Der ist seit letzten Freitag in NRW ohnehin Geschichte, denn die Schulministerin in NRW Frau Sommer hat diesen bei Klassenarbeiten aufgehoben. Früher mussten Arbeiten, bei denen mehr als ein Drittel der Schüler die Note ausreichend nicht erreicht hatten, dem Schulleiter zur Genehmigung vorgelegt werden. Die Direktoren mussten dann entscheiden, ob neu zu schreiben war.
"Es kann nicht sein, dass Leistung durch Quoten bestimmt wird", sagte Frau Sommer am Freitag. Recht hat sie, und die Meinung teile ich mit ihr schon so lange wie ich schon im Lehrberuf tätig bin.
Montag, 24. April 2006
Gewalt an Mallorcas Schulen
Gewalt an Schulen nimmt zu
Die Gewalttaten an balearischen Schulen haben sich im letzten Schuljahr (2004-2005) im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.
Das Erziehungsministerium registrierte letztes Schuljahr 541 Übergriffe. Vor zwei Jahren waren es noch 250 Fälle. Dabei sind die Institutos, die von Schülern ab 12 Jahre bis zum Abitur besucht werden, diejenigen Schulen, in denen sich die meisten Gewalttaten ereignen.
Also nicht nur ein deutsches Phänomen/Problem.Â
..............................................
Die Schule sei keine Tretmühle, sondern ein heiterer Tummelplatz des Geistes.
Johannes Amos Cornelius
Dienstag, 28. März 2006
Meinungsumfragen
Ja, wer hat denn die erfunden?
Karl der Große war's. Er holte schon vor fast 1200 Jahren "Volkes Meinung ein". Die wichtigsten Fragen im Jahr 811. "Warum neiden so viele Menschen anderen den Besitz?" Und: "Warum desertieren so viele Soldaten?"
................................
Anerkannte Meinungen sollte man nicht lächerlich machen, denn damit verletzt man nur ihre Anhänger, ohne sie zu überzeugen.
Â
Luc de Clapiers Vauvenargues, (1715 - 1747), Marquis de, französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller
Samstag, 4. März 2006
Ein Beispiel
Das ist ein Beispiel für die Tag Funktion.
Siehe unten rechts.
Auch die Permalink-Funktion ist oben in der Adressleiste zu sehen.
Hab auch noch die Geometas eingebaut![]()
Zusätzlich kannst Du jetzt für Deine Kategorien separate Layouts festlegen.
Siehe Kategorie ge.bildet
Google wird per Ping über Änderungen in Deinem Blog informiert.
Verschiedene Bloggs werden automatisch informiert, wenn Du Neues schreibst oder was änderst.
In der Artikelansicht kann jetzt bequem zum vorherigen und nächsten Artikel in der Kategorie gesurft werden.
Viel Spaß beim Ausprobieren
Liebe Grüße an Brigitte
Grüße
Andi
Dienstag, 20. Dezember 2005
NRW schafft "Fünfer Regel" an Schulen ab
Die schwarz-gelbe Landesregierung schafft jetzt für die Schulen den "Drittelerlass" bei der Notengebung ab.
Danach musste man bisher jede Klassenarbeit, bei der ein Drittel der SchülerInnen nicht mindestens ein "ausreichend" erreicht hat, dem Schuldirektor vorgelegt oder aber wiederholt werden. Die CDU und FDP hatten den Erlass stets kritisiert, da er zur stetigen Absenkung des Leistungsniveaus führte. Man fragt sich: Warum?
Ob dadurch die Leistungssteigerung unserer Schülerklientel gesteigert werden kann, wage ich zu bezweifeln. Auch in früheren Zeiten wurden solche Arbeiten nicht nur ausgewertet und dem Schulleiter vorgelegt sondern auch gewertet, nur man musste wieder Papiere ausfüllen: was man gemacht hat, wieviele Unterrichtsstunden, wie evaluiert wurde, Vergleichsarbeiten beifügen und welche Gründe für das Scheitern einzelner Schüler verantwortlich waren, ggf. noch der Notendurchschnitt etc.. Also nichts Neues an der Ruhr, vielleicht eine kleine Arbeitserleichterung für die Pädagogen.
.......................
Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn der letzte Dollar weg ist.
Mark Twain (1835-1910) US- amerikanischer Erzähler und Satiriker
Samstag, 17. Dezember 2005
Gibt es einen Weihnachtsmann ?
Gibt es einen Weihnachtsmann ?
Der folgende Briefwechsel zwischen Virginia O ´Hanlon und Francis P. Church stammt aus dem Jahr 1897. Er wurde über ein halbes Jahrhundert - bis zur Einstellung der "Sun" 1950 - alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung gedruckt.
Die achtjährige Virginia aus New York wollte es ganz genau wissen. Darum schrieb Sie an die Tageszeitung "Sun" einen Brief: "Ich bin 8 Jahre alt. Einige von meinen Freunden sagen, es gibt keinen Weihnachtsmann. Papa sagt, was in der "Sun" steht, ist immer wahr. Bitte, sagen Sie mir: Gibt es einen Weihnachtsmann? "
Die Sache war dem Chefredakteur so wichtig, dass er seinen erfahrensten Kolumnisten, Francis P. Church, beauftragte, eine Antwort zu entwerfen - für die Titelseite der "Sun".
Virginia,
Deine kleinen Freunde haben nicht recht. Sie glauben nur was sie sehen; sie glauben, dass es nicht geben kann, was sie mit Ihrem kleinen Geist nicht erfassen können. Aller Menschengeist ist klein, ob er nun einem Erwachsenen oder einem Kind gehört. Im Weltall verliert er sich wie ein winziges Insekt.
Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann. Es gibt ihn so gewiss wie die Liebe und Großherzigkeit und Treue. Weil es all das gibt, kann unser Leben schön und heiter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe! Es gäbe dann auch keine Virginia, keinen Glauben, keine Poesie - gar nichts, was das Leben erst erträglich machte. Ein Flackerrest an sichtbarem Schönen bliebe übrig. Aber das Licht der Kindheit, das die Welt ausstrahlt, müsste verlöschen. Es gibt einen Weihnachtsmann, sonst könntest Du auch den Märchen nicht glauben.
Gewiss, Du könntest deinen Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute ausschicken, den Weichnachtsmann zu fangen. Und keiner von ihnen bekäme den Weichnachtsmann zu Gesicht - was würde das beweisen? Kein Mensch sieht ihn einfach so. Das beweist gar nichts.
Die wichtigsten Dinge bleiben meistens unsichtbar. Die Elfen zum Beispiel, wenn sie auf Mondwiesen tanzen. Trotzdem gibt es sie. All die Wunder zu denken - geschweige denn sie zu sehen -, das vermag nicht der Klügste auf der Welt. Was Du auch siehst, Du siehst nie alles. Du kannst ein Kaleidoskop aufbrechen und nach den schönsten Farbfiguren suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden, nichts weiter. Warum? Weil es einen Schleier gibt, der die wahre Welt verhüllt, einen Schleier, den nicht einmal die Gewalt auf der Welt zerreißen kann. Nur Glaube und Poesie und Liebe können ihn lüften. Dann werden die Schönheit und Herrlichkeit dahinter zu erkennen sein.
"Ist das denn auch wahr?" kannst Du fragen. Virginia, nichts auf der ganzen Welt ist wahrer und nichts beständiger.
Der Weihnachtsmann lebt, und er wird ewig leben. Sogar in zehnmal zehntausend Jahren wird er da sein, um Kinder wie Dich und jedes offene Herz mit Freude zu erfüllen.
Frohe Weihnacht, Virginia.
Dein Francis Church.






Kommentare