Freitag, 23. Dezember 2005
Weihnachtsbäckerei
Eiserkuchen oder auch Neujährchen
Zutaten:
250 g Mehl
2 Eier
1 Päckchen Vanillezucker
250 g Zucker
125 g Butter
3/8 l Wasser
50 g ganzer Anis

Zubereitung:
Butter weich schlagen, dann Eier, Zucker und Vanillezucker hinzugeben. Danach das Mehl unterheben und das Ganze mit 3/8 Wasser zu einem flüssigen Teig rühren. Anschließend Anis einstreuen. Kein Backpulver und keine Milch verwenden, der Teig wird dann weich!
Den Teig mit mit der Kelle vorsichtig auf die Fläche des Hörncheneisens gießen und die Hörnchen backen. Hörncheneisen auf Stufe 3 stellen , Backzeit höchstens 2 Minuten. Danach herausnehmen, aufrollen und auskühlen lassen. Teigmenge ergibt ca. 35 Stück.
Entweder so zum Knabbern oder mit Sahne gefüllt servieren.
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Zimtkuchen
Das ganze nennt sich Zimtkuchen (ein fester Kuchen), man kann davon schon so einiges wegnaschen....
Zutaten:250 g Margarine
250 g Zucker und 1 Päckchen Vanillezucker
375 g Mehl
125 g Rosinen
125 g Korinthen, die letzten beiden in 4 Esslöffel Rum einweichen
3 Esslöffel gehackte Mandeln
1 Esslöffel Zimt
1 Prise Salz
1 Zitronenschale (ungespritzt)
4 Teelöffel Backpulver
4 Eier
Margarine und Zucker schaumig rühren, Eier, Zitrone und Mehl hinzugeben. Zum Schluss Rosinen und Mandeln dazutun.
Backzeit ca. 75 Minuten in einer Rodonkuchenform.
Wenn der Kuchen abgekühlt ist, mit Puderzucker bestreichen.
Zutaten:
für den Zuckerguß sind erforderlich
125 g Puderzucker, 1 Esslöffel Rum und den Saft einer halben Zitrone verrühren.
Freitag, 18. November 2005
Das Rennpferd des Bergmanns
In keiner Region gibt es mehr Taubenfreunde als im Ruhrgebiet. Wenn Außenstehende die Menschen im Ruhrgebiet charakterisieren sollen, erwähnen sie meist ihr besonderes Verhältnis zur Taube. Dabei wurden sie zuerst von den Kumpln in den belgischen Kohlerevieren gezüchtet. Sie brachten die Tiere mit an die Ruhr, als die Industrie im letzten Jahrhundert begann. Für die Bergleute, die ständig in der Dunkelheit arbeiteten, war das Aufsteigen in den Himmel und das Fliegen ein Symbol der Freiheit. Und wer konnte besser diese Träume verwirklichen als die Taube. Zu damaliger Zeit waren die Tauben preiswert und anspruchslos. Das Tier selbst – ein Gemeinschaftstier – ermöglichte auch die Gemeinschaft der Bergleute nach der Arbeit. Taubenvereine wurden gegründet, sogar ausgeklügelte Wettsysteme für den Wettkampf in den Lüften wurden erfunden. In damaligen Zeiten als die Not groß und die Einkünfte gering waren, da landeten die Tauben auch in den Kochtöpfen und wurden somit zu einer wichtigen Facette der Kochkultur im Ruhrgebiet. Heute werden Tauben speziell für den Verzehr gezüchtet. Sie sind jung, das Fleisch ist zart und der Geschmack fein. Berühmt sind z.B. die Bresse-Tauben aus Frankreich.
Gestern brachte der Trainer unserer Terrierhündin Xmas zwei küchenfertige Taubenexemplare aus eigener Zucht zur weiteren Verarbeitung vorbei. Das ist schon eine große Ehre, denn Taubenväter rücken so schnell keine Tauben raus.
Da mein Freund Heinrich und ich momentan an einem Kochbuch mit regionalen Gerichten aus dem Revier arbeiten, war das natürlich ein gefundenes Fressen für unsere Rezeptideen. Folglich wurden die beiden Exemplare flugs in der Küche verarbeitet und anschließend photographisch in Szene gesetzt. Einmal als Taubensuppe und dann noch einmal im Backofen gegart mit Rahmwirsing, fast wie ein klassisches Pot-au-Feu (Pot-au-feu wird in zwei Gängen serviert. Zum Auftakt wird die heiße Bouillon mit getoastetem Weißbrot und anschließend das Fleisch mit dem Gemüse serviert). Gegessen haben wir das natürlich auch und der Geschmack war vorzüglich, nur satt werden kann man davon wirklich nicht...smile


Essen ist wie moderne Musik, man muss die Partitur lesen, um es zu verstehen.
Euch allen noch einen schönen Freitag und ein verdientes sonniges Wochenende, auch wenn es nun etwas kälter wird. Bleibt gesund!...und den Kranken kann ich nur empfehlen: Taubensuppe, damit man wieder zu Kräften kommt. Das wussten schon die Krankenhäuser in den dreißiger Jahren, die eine solche Suppe zur Stärkung der Kranken kochten.
Dienstag, 8. November 2005
Gourmetnachtisch
Gestern brachte mir meine Frau aus der Stadt einen Gourmet-Brenner mit. Ja, was ist das denn? Das ist ein Gerät, dass momentan in den Filialen eines großen Kaffeeherstellers vertrieben wird und zum Karamellisieren von Oberflächen wie bei der Crema Catalana, Baisers und Eis gebraucht wird oder aber auch, um eine schöne goldbraune Zuckerschicht auf eine Crème brûlée zu zaubern.
Die Crème brûlée ist in Frankreich eigentlich ein Standardnachtisch, erfreut sich aber auch in den letzten Jahren in den hiesigen Restaurants großer Beliebtheit. Das Dessert ist vom Prinzip ganz einfach herzustellen, der Clou ist wie gesagt die knusprige Karamellkruste.
Zutaten für 6 Personen: ¼ l süße Sahne, ¼ l Milch, 1 Vanilleschote, 40 g feinsten Zucker, 4 Eigelb, 2 ganze Eier, 80 g braunen Zucker für die Kruste.
Zubereitung: Sahne, Milch und das ausgekratzte Mark der Vanilleschote aufkochen, vom Herd nehmen und den feinen Zucker einrühren. Die Sahnemilch etwas auskühlen lassen, anschließend mit Eigelb und Eiern verquirlen. Nun die Mischung in flache, feuerfeste Förmchen füllen und diese dann in ein heißes Wasserbad stellen (z.B. ein tiefes Backblech) und die Crème ca. 45 Minuten bei 150 Grad im Backofen sanft garen. Die Förmchen auskühlen lassen und in den Kühlschrank stellen. Kurz vor dem Servieren erhält dieses köstliche Dessert die unwiderstehliche Karamellkruste. Dazu wird die Oberfläche gleichmäßig dünn mit braunem Zucker bestreut und mit dem Gourmet-Brenner karamellisiert. Die Zuckerschicht sollte nicht zu dick sein, sonst dauert es zu lange bis diese schmilzt. Sobald der Zucker goldgelb verläuft zum nächsten Schälchen übergehen, da der Zucker immer noch ein wenig nachkaramellisiert.
Na dann gutes Gelingen, vielleicht ist der Brenner auch ein möglicher Geschenktipp.
Montag, 10. Oktober 2005
Zum 5. Mal beim Kräuterexpress
Wie heißt es doch bei Schiller: "Sonnenblick und Hoffnung begleiten einander gerne."
Das Rezept für 10 Personen:
Zutaten:
0,075 kg Butter, 0,050 kg Speck, 0,150 kg Zwiebeln, 0,150 kg Porree, 0,150 kg Möhren, 0,050 kg Sellerie, 0,750 kg Kartoffeln, 2 l Bouillon, Majoran, Petersilie, 0,125 l Schmand.
Zubereitung:
Die Speck-, Zwiebel-, Porree-, Möhren- und Selleriewürfel in Butter anschwitzen. Die Kartoffelwürfel zugeben. Mit Bouillon aufgießen und etwa 30 Minuten garen. Suppe pürieren, so dass sie etwas sämig wird. Abschmecken mit Zitrone, frischen gezupften Majoran und gehackter Petersilie und mit Schmand verfeinern. Als Garnitur geröstetes Weißbrot oder ein Scheibchen Fleischwurst.
Guten Appetit, allerseits!

Samstag, 26. Februar 2005
Italienischen Küche mit J. B. Kerner turnt ab ...
Freitags ist bei uns immer Krimiabend. Im Anschluss daran interessierte mich als Hobbykoch das Format der Kochsendung Gäste bei Johannes B. Kerner um 23.05 Uhr. Ich kannte es nicht und war also neugierig. Eingeladen waren die TV-Köche Johann Lafer, Sarah Wiener, Rainer Sass, Sterne-Köchin Cornelia Poletto sowie Deutschlands beste Sommelière Paula Bosch, zu dem als Promi TV-Richterin Barbara Salesch. Soweit so gut.
Irgendwie erinnerte mich die Sendung an das Vox-Kochduell, zumindest was den massiven Auftritt an guten Köchen und der Sommelière anbelangte und versprach vom Aufgebot Kurzweil.
Was dann allerdings in dem Kochstudio abging, war den Hauch eines Pfifferlings nicht wert. Schon bei der Vorstellung der Köche/innen und deren Speisen zeigte sich der Moderator wenig informiert und vorbereitet, wirkte bei seinen Fragestellungen nicht neugierig , sondern infantil, und man wurde den Eindruck nicht los, dass Kerner wieder einmal wie ein Fremdkörper durch die Sendung stolperte.
Die Zubereitung des Carpaccios von B. Salesch versehen mit ihrer Aussage, dass sie die Filetscheiben so fertig gekauft habe, ließ schon nichts Gutes erahnen. Johann Lafer rettete die Situation damit, dass er den Zuschauern wenigstens erklärte wie man wirklich frisches Carpaccio vorbereitet und fachgerecht aufschneidet.
Die gemischten Antipasti von Rainer Sass zeichneten sich auch nicht durch besondere Kreativität und handwerkliche Kunst aus. Wenn ein Koch den Geschmack einer Tomate mit dem einer Luftmatratze vergleicht, der ist nicht witzig, sondern einfach blöd und gehört nicht in solch eine Sendung.
Peinlich auch der Auftritt von Sarah Wiener mit ihrem Gericht Pasta al Limone. Weil dieses ihr zu einfach erschien, wollte sie zusätzlich noch ein paar Brötchen backen, wozu ihr allerdings wichtige Zutaten fehlten und deshalb ihre Improvisationskunst zur Schau stellen wollte. Ihr späteres Gemansche mit den Nudeln und der Eier/Zitronenmasse war nicht nur desaströs, sondern ließ jeden Liebhaber der italienischen Küche in den Boden versinken. Einzig und allein Lafer bot gekonnt verständliche Erklärungen zu den Sombrerini mit Muschelragout, die aber bei einem Moderator wie Kerner nicht ankommen konnten, weil dieser den Geschmack von Muscheln nicht kannte und im Hinblick auf sein Kochverständnis mehr als einen albernen Offenbarungseid leistete. Eines konnte er vielleicht als Wissenserweiterung für sich verbuchen, die Erkenntnis, dass Nudeln ohne das Beifügen von Öl gekocht werden. Da waren sich die Spitzenköche einig. Aber dafür braucht man doch keine 60 Minuten Sendezeit, oder?
Das Probieren der einzelnen Speisen glich einem Ausschnitt aus dem Film "Das große Fressen". Einfach widerlich anzusehen wie die Gesellschaft mit den Gabeln in den Speisen herumstocherte, irgendwie den angebotenen Wein den Schlund herunterkippte, herumschmatzte und geschwätzig unverständliche Kommentare von sich gab und das gleichzeitig.
Die fachlich und sachlich gut vorgetragenen Erklärungen von Paula Bosch gingen in dem ganzen Wirrwarr völlig unter, leider.
Trinktemperaturen von Weinen waren auch hier ein Fremdwort für Kerner, dem der Weißwein von 8° Grad aus dem Kühlschrank zu warm war und "fachlich" dafür sofort den Übeltäter gefunden hatte … die Scheinwerfer. Aber Herr Kerner, die leuchten doch nicht im Kühlschrank, das sollten Sie doch wenigstens wissen.
Wie ein aufgescheuchtes Huhn sprang Kerner von Topf zu Topf, um seine naiven Unkenntnisse noch mal schnell mal hier und da unter Beweis zu stellen. Irgendwann kam auch mal bei den bunten Hütchennudeln ein "lecker" drin vor. Ja, das mag ja stimmen, Kinder mögen Nudeln, Herr Kerner, und so kindlich führten Sie auch ihre Zuschauer als Traumtänzer durch das Chaos dieser Sendung.
Ich weiß inzwischen, dass J.B. Kerner sich für keine Peinlichkeit zu schade ist, und er auch kein Fettnäpfchen auslässt, um irgendwie ins Abendprogramm zu rutschen, Hauptsache die Kohle stimmt. Aber die Verantwortlichen sollten wirklich einen Schlussstrich ziehen und ihm klar machen: "Schuster bleib bei Deinen Leisten." Herr Kerner, Sie können in der Tat nicht über den Tellerrand schauen.
Erwähnenswert waren auch noch die durch Kochschwaden vernebelten Kameraeinstellungen. Sollten die zum Happening beitragen, Brechreize unterdrücken oder die Tarnkappe über die unhygienische Arbeitsweise der Kochelite stülpen?
Appetitanregend war die Sendung wahrlich nicht, kulinarische Anregungen konnte man auch nicht finden, für mich war diese Art von Kochkunst im ZDF unterste Schublade. Für Ihr nächstes Kochevent, Herr Kerner, hätte ich auch schon einen passenden Titel: "Würg!" mit Joh. B. Kerner.






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