Dienstag, 9. Januar 2007
Berühmt?
Fast jeder große Sportler hat heute seine eigene Bekleidungslinie (von Fußball-, Tennis- oder Basketballschuhen mal ganz zu schweigen). Wichtige Musiker bekommen ein eigenes Gitarrenmodell auf den Leib geschnitten oder gar ein spezielles Schlagzeug, das dann publikumswirksam vermarktet wird. Oder denken wir an all die Schönheiten vom Catwalk - eigenes Parfum, Oberbekleidungs- und Dessousserien etc.
Das machte uns im Kollegenkreis nachdenklich. Womit könnten wir berühmt werden? Was ist das typische Merkmal von Lehrern? Oft werden diese ja in ähnlicher Weise wie Lehrer Lempel von W. Busch karikiert. Aber der erhobene Zeigefinger, der Zeigestock, das Stehpult selbst die gute alte Kreide haben ausgedient, werden nicht mehr gebraucht und Bekleidungsvorschriften gibt es auch keine. Stattdessen benutzen sie Beamer, Overheadprojektoren, Folien, Laptops, vielleicht eine modische Aktentasche (bei Frauen sind vornehmlich Rucksäcke im Trend), ein schickes Notizblöckchen, einen besonders schönen Kugelschreiber für die Einträge in die Klassenbücher, aber all das ist nicht besonders schnittig und nicht wirklich schön - keine Highlights, die Massen vom Hocker reißen könnten.
Wir sollten lieber nicht berühmt werden.
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Der junge Religionslehrer sagt begeistert: "Jesus lebt!" - Meint der coole Guido: "Soll das heißen, dass wir keine Osterferien bekommen, weil die Auferstehung flach fällt?"Â
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Der Religionslehrer will den Kindern klarmachen, was ein Wunder ist. Er wählt dieses Beispiel:
"Sieh' mal, Ludwig - wenn da ein Dachdecker vom Kirchturm runterfällt und er ist kein bißchen verletzt - was ist das?"
"Zufall!"
"Aber nein! Stell Dir vor, der Dachdecker klettert wieder auf den Turm, fällt runter und wieder ist ihm nichts geschehen. Was ist das denn?"
"Glück!"
"Aber Ludwig, das ist doch mehr als Glück! Stell Dir vor, der Dachdecker klettert zum drittenmal auf den Turm, fällt runter und alle seine Knochen sind immer noch heil - was ist das?"
"Gewöhnungssache!"
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In diesem Sinne Euch allen noch einen schönen Tag - den Berühmten und den weniger Berühmten.
Montag, 8. Januar 2007
Mehrwertsteuer
Zum Schulanfang war heute beim Wetter mit Regen zu rechnen. Dafür gibt's keine Eins! Und befriedigend ist das auch nicht.
Beruhigend fand ich heute jedoch die Nachricht, dass man sich in Gelsenkirchen vor der höheren Steuer auch nicht fürchtet. 19 Prozent Mehrwertsteuer - doch unter den Händlern macht sich augenscheinlich keine Panik breit. Rabattaktionen ohne Ende sorgen für mehr als den Ausgleich. Preisteigerungen sind bisher nicht zu bemerken.
Damit ich jedoch bei meinen Finanzen auf dem Laufenden bleibe, habe ich mal einen Mehrwertsteuerrechner befragt. Das Ergebnis war erschütternd ... 0,29 € muss ich jetzt monatlich mehr für Bildung ausgeben. Jetzt weiß ich wenigstens, wo meine "Kohle" bleibt.
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Wie Schnee, so schmilzt der Tag.
Titus Maccius Plautus (250-184 v. Chr.) lateinischer Kömödiendichter
Samstag, 6. Januar 2007
Deutsch sprechen
Dank der Osterweiterung ist Deutsch nach Englisch die häufigste Sprache in der EU. Erstaunlich!
Ich hatte bisher immer angenommen, das sei Französisch. Jetzt kommt mir das Ganze recht Spanisch vor.
Dienstag, 5. Dezember 2006
Heute heißt es wieder: Schuhe raus stelllen ...
Der Nikolaus kommt. Am 6. Dezember hoffen und warten alle Jahre wieder Tausende Kinder darauf, dass in ihren Schuhen und Socken Süßigkeiten oder andere Überraschungen zu finden sind.
Vom Nikolaus natürlich.
Aber wer ist das eigentlich? Die Historiker sind sich sicher: Er ist Türke. Die Figur geht auf den heiligen Bischof Nikolaus von Myra zurück, der am 6. Dezember 345 nach Christus starb.
Er soll sein Geld an Menschen in Not verteilt haben. Die Geschenke für eine bettelarme Familie zum Beispiel legte er durch den Kamin in die darin aufgehängten Socken - von dieser Legende leitet sich auch unser Brauch mit den Schuhen ab.
Äußerlich verbindet den Bischof von Myra allerdings nichts mit dem heutigen Nikolaus/Weihnachtsmann ...mit rotem Mantel, weißem, wallenden Bart und Rentierschlitten. Den hat die Brausefirma Coca Cola für eine Weihnachtskampagne erfunden..., aber das müssen wir ja unseren Kindern nicht erzählen.
Wird dieses Brauchtum auch noch heute bei Euch in den Familien gepfegt? Und wenn ja, dann erzählt es uns.
Wir werden unsere Nachbarn heute jedenfalls mit einem kleinen Stutenkerl aus Marzipan überraschen. Und man glaubt es kaum, das Rätselraten, wer das denn wieder war, ist immer wieder schön und erhält die Freundschaft ...smile.
Eine auführlichere Darstellung über den Nikolausbrauch findet Ihr natürlich auch unserer Website Merry Christmas.
"Die meisten Leute feiern Weihnachten, weil die meisten Leute Weihnachten feiern."
Kurt Tucholsky (1890-1935)
Donnerstag, 23. November 2006
Gewalttat
Zeige mit einen Mann der Gewalttat, mit dem es ein gutes Ende genommen hat und ich will ihn zu meinem Lehrer machen.
Laotse
Dienstag, 21. November 2006
Manchmal erschreckend aktuell
Im Rahmen einer Unterrichtsreihe 'Crime & Society' in der Fachoberschule haben wir gerade das Thema "Murder madness: what would you have done?" behandelt. Die Thematik waren Amokläufe von amerikanischen Highschool-Schülern, die an ihren ehemaligen Schulen Massaker verübt und mehrere ihrer Schulkollegen/innen und auch Lehrer/innen erschossen hatten. Die Frage, die Eltern und auch die Schüler sich stellten, war: Hätten diese Vorfälle verhindert werden können, wenn man die An- und Vorzeichen richtig interpretiert und Zivilcourage gehabt hätte, wer ist letztlich dafür verantwortlich zu machen? Eltern oder Mitschüler, die von der Vorbereitung solcher Taten, der Gewaltbereitschaft etc. gewusst hatten, diese aber nicht Ernst genommen haben oder einfach aus Angst vor Unannehmlichkeiten, Rache und Vergeltung geschwiegen haben? Hätte ein Frühwarnsystem funktioniert? Und letztlich sind unsere Schulen in Deutschland nach der Katastrophe in Erfurt im April 2002 sicherer als die in Amerika, wo jährlich mehr als 6.000 Students vom Unterricht ausgeschlossen werden, weil sie Waffen mit zur Schule gebracht hatten?
Im Autoradio hörte ich dann auf der Rückfahrt von der Schule von dem Vorfall in Emsdetten. Was eben noch soweit von uns entfernt schien und mit dem mahnenden Satz "…and if America’s crisis seems distant to us, remember that America’s problem today is very often Europe’s tomorrow." beendet wurde, war nun erschreckend aktuell.
Ein Spiegelbild genau dieser Problematik und des Szenarios an den amerikanischen Highs, war auf einmal unsere Realität.
Der Kommentar eines Soziologen aus Bielefeld, der schnell und eifrig bemüht war, in seinem Beitrag wieder einmal der Institution Schule die Schuld zu geben, die zwar die Curricula abhandele, aber die jungen Menschen zu wenig auf ihre persönlichen Interesse und das Leben nach der Schule vorbereite, ging mir ehrlich gesagt auf den Keks. Schule kann einfach nicht alles leisten oder ausgerechnet das aufarbeiten, was Gesellschaft, Politik oder das Elternhaus versäumen bzw. versäumt haben. Die einzelnen Lehrer mit Sicherheit erst recht nicht, denn auch Deeskalationstraining und der Umgang mit Gewalt gehören schon seit geraumer Zeit zu Standardthemen an den Schulen in NRW.
Auch in Emsdetten lagen Alarmzeichen vor wie das Hobby des Amokläufers als Waffennarr, das Interesse für martialische Spielchen und brutale Computerspiele sowie öffentliche Bekundungen auf der eigenen Homepage mit Fotos und Bombenbauanleitungen. Nur keiner wollte sie sehen, nicht Ernst nehmen, besser weg- statt hinschauen. Fatale Nachlässigkeiten!
Das Wehklagen danach bringt den Opfern nicht viel. Die Frage müssen wir uns gefallen lassen und auch stellen: versagen am Ende nicht wir alle immer in irgendeiner Art und Weise, indem wir zu bequem oder zu gedankenlos mit unserer Verantwortung umgehen, Warnzeichen nicht wahrnehmen (wollen) und wie können wir solche verhaltensauffällige Jugendliche wieder integrieren und aus ihrer Isolation zurückholen? Das ist für uns alle eine große Herausforderung.
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Der schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn.
Johann. C. Friedrich von Schiller (1759-1805)
Sonntag, 12. November 2006
Merry Christmas ist wieder online ...
Irgendwie habe ich das Gefühl: wir sind in diesem Jahr etwas spät dran. Unsere Statistiken zeigen uns seit Tagen, dass auf den xmas web projects kräftig nach weihnachtlichen Themen gesucht wird. Ja und versprochen und angekündigt hatten wir es ja auch: im November weihnachtet es wieder auf unseren Websites. Das ist Grund genug, dachten wir, nun für all diejenigen, die sich schon einmal auf das freundliche, besinnliche Weihnachtsfest freuen, einstimmen und vorbereiten wollen, unsere Weihnachtsseiten zu öffnen. Mit Beiträgen von Heinz Bornemann, dem ehemaligen Regisseur der Tagesschau und den Tagesthemen aus Hamburg und wie immer mit ein paar kleinen Überrraschungen ... Merry Christmas, Fröhliche Weihnachten ...
Viel Spaß und Freude wünschen wir Euch natürlich auch beim Blättern und Lesen. Dazu noch einen friedlichen Sonntag. Macht Euch eine schöne Zeit.
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Die Dankbarkeit ist eine Gabe, die das Glück erst vollkommen macht.
Günter Goepfert
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